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Herrschaft und Widerstand in der globalen Politik

Galten die Internationalen Beziehungen traditionell als von Anarchie, also dem Fehlen einer übergeordneten Herrschaftsinstanz, geprägt, setzt sich zunehmend die Auffassung durch, dass globale Politik als Herrschaftsordnung verstanden werden muss. Doch wer herrscht eigentlich? Sind es Individuen, Eliten, Regierungen oder internationale Institutionen und Organisationen? Gibt es so etwas wie eine Herrschaft durch Diskurse? Wodurch unterscheidet sich Herrschaft von Macht? Und unter welchen Bedingungen ist Herrschaft legitim? Welche Rolle spielen nichtstaatliche Akteure wie NGOs, transnationale Netzwerke und soziale Bewegungen? Sind auch sie Teil einer Herrschaftsordnung oder bekämpfen sie diese, leisten also Widerstand? Falls ja, gegen welche Akteure, Praktiken und Institutionen richtet sich ihr Widerstand? Ist das Weltsozialforum Teil oder Alternative einer Herrschaftsordnung? Wie sind vor diesem Hintergrund aktuelle transnationale Proteste, etwa gegen die Klimakrise, einzuordnen? Diesen Fragen gehen wir im Seminar systematisch nach und verknüpfen dabei aktuelle Fragen der Internationalen Beziehungen mit Beiträgen aus der Internationalen Politischen Soziologie. Das Seminar gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil klären wir die zentralen Grundbegriffe der Debatte und erarbeiten die theoretischen Grundlagen, um sie im zweiten Teil des Seminars auf ausgewählte empirische Beispiele anzuwenden. Im dritten Teil sollen die Studierenden unter Anleitung eine eigene Fragestellung entwickeln und ein Exposé erarbeiten, das im Seminar diskutiert wird und als Grundlage für die Hausarbeit verwendet werden kann.

Literatur: Die Literatur wird über Moodle bereitgestellt.

Hinweise: Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist auf 20 begrenzt. Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf der Plattform Moodle.

Leistungsnachweis: Hausarbeit 10-15 Seiten (6 ECTS), Hausarbeit 20-25 Seiten (9 ECTS)

ECTS: 6/9 ECTS