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Scheler Musil. Über Liebe und Sympathie

Prof. Dr. Matthias Schloßberger
Seminar (Präsenzveranstaltung): MEK: Wahlpflichtmodul: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste // MAL: Wahlpflichtmodul: Philosophie und Literatur: Wechselwirkungen
3/6/9 ECTS
Veranstaltungsbeginn: 20.10.2022
Donnerstag, 14:15 - 15:45 Uhr
Raum: LH 101

Liebe und Sympathie: ein großes Thema der Literatur und der Philosophie. Wer beschreibt und analysiert diese Phänomene besser? Der Schriftsteller Robert Musil oder der Philosoph Max Scheler? Musil und Scheler kannten sich aus der Berliner Kaffeehausszene vor dem Ersten Weltkrieg. Scheler arbeitete in dieser Zeit an der ersten Fassung seiner großen Theorie der Gefühle, die später unter dem Titel „Wesen und Formen der Sympathie“ erschien, Musil hat erst in seinem Spätwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ eine Art Gefühlslehre entwickelt. Wir wollen herausarbeiten, wie sich philosophischer und literarischer Zugang ergänzen und die beiden Autoren in ein Gespräch verwickeln. Scheler spekuliere à la hausse, Musil à la baisse- so Kevin Mulligan. Vorsicht: „Scheler hat mich noch nicht umgebracht“, schreibt Musil bei der Arbeit an den Druckfahnen von „Der Mann ohne Eigenschaften“, „aber ein wenig besser, und er wäre tödlich“.


Literatur: Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Roman, I [zuerst 1930], hg. v. Adolf Frisé, Reinbek bei Hamburg 1983. Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Roman. Aus dem Nachlass, II [zuerst 1933/1940], hg. von Adolf Frisé, Reinbek bei Hamburg: 1983. Scheler, Max: [Die Sinngesetze des emotionalen Lebens, I. Band:] Wesen und Formen der Sympathie. Der »Phänomenologie der Sympathiegefühle« 2. vermehrte und durchgesehene Auflage, Bonn 1923. Kevin Mulligan: Selbstliebe, Sympathie, Egoismus, in: ders./Armin Westerhoff (Hg.), Robert Musil – Ironie, Satire und falsche Gefühle, Düsseldorf 2005, S. 55–73.

Leistungsnachweise: Hausarbeit