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Philosophie und Nationalsozialismus

PD Dr. Matthias Schloßberger
MAL: Transdisziplinäre Kulturwissenschaften, Philosophie und Literatur: Wechselwirkungen
MASS: Politik und Kultur
MEK: Zentralmodul, Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen Künste
3/6/9 ECTS-Punkte
Präsenzveranstaltung ab: 21.10.21
Raum: folgt
Donnerstag: 14:00 - 16:00 Uhr

 

Gab es eine genuin nationalsozialistische Philosophie? Welche Rolle spielten Philosophie und die philosophische Literatur in den verschiedenen Phasen der Entwicklung des Nationalsozialismus? Welche Philosophen haben die Entwicklung von Faschismus und Nationalsozialismus mitbestimmt, welche haben sich nach 1933 lediglich angepasst? Und welche Rolle spielten, diejenigen Philosophinnen und Philosophen, die sich auf die oder andere Weise zum NS bekannt hatten, nach 1945?

Das Thema Philosophie und Nationalsozialismus hat sehr verschiedene Aspekte: Im Seminar soll zum einen diskutiert werden, welchen Einfluss bestimmte philosophische Ideen auf die Entstehung des NS hatten, zum anderen, wie Philosophen affirmativ auf den NS reagiert haben, um ihn zu unterstützten.

Ein erster Teil des Seminars wird sich mit Quellen auseinandersetzen (Jünger, Heidegger, Gehlen u. a.), der zweite Teil mit kritischen Deutungen (Arendt, Faye, Kolnai, Leo u. a.), ein dritter Teil mit den Versuchen nach 1945, an die Rechte vor 1933 anzuschließen (Mohler).


Literatur: Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a.M. 1958. Jean Pierre Faye: Totalitäre Sprachen, Berlin 1978 (frz. Org. Langages totalitaires 1972). Aurel Kolnai: The War against the West, London 1938. Per Leo: Der Wille zum Wesen. Weltanschuungskultur, charakterologisches Denken und Judenfeindschaft in Deutschland 1890-1940, Berlin 2020 (2013). Georg Lukács: Die Zerstörung der Vernunft. Berlin 1954. Armin Mohler: Die konservative Revolution 1918-1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen, Stuttgart 1950.