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01: Deutsche und Polen pendeln durch die Zeit - Polaków i Niemców podróż pociągiem przez epoki

01-01-Frankfurter_Bahnhof-1870-Berger-167-NEU ©Sammlung Manfred Berger

Diese Aufnahme des Frankfurter Bahnhofs in Berlin stammt von etwa 1870. Der ursprüngliche Kopfbahnhof von 1842 befindet sich im rechten Drittel, die große Abfahrtshalle wurde 1869 errichtet. Der Frankfurter Bahnhof wurde 1879-1881 umgebaut, um eine Halle vergrößert und in Schlesischer Bahnhof umbenannt.

[Sammlung Manfred Berger]

G01-01-Berlin-Schlesischer_Bhf-1902-Postkarte ©Sammlung Jan Musekamp

Der Schlesische Bahnhof um 1900. Zwischen 1950 und 1987 trug er die Bezeichnung Ostbahnhof, anschließend war er bis 1998 als Hauptbahnhof bekannt. Seit dieser Zeit wird er wieder unter dem Namen Ostbahnhof geführt.

Nicht verwechseln sollte man ihn mit dem gleichnamigen historischen Endbahnhof der Königlich-Preußischen Ostbahn Berlin-Königsberg, der sich ungefähr 100 Meter nördlich davon befand. An dieser Stelle steht heute das Verlagsgebäude der Zeitung Neues Deutschland.

[Sammlung Jan Musekamp]

01-02-BA-Erkner_1962-Bild183-89698-0002 ©Bundesarchiv, Bild 183-89698-0002 / Fotograf: Krüger

Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr waren auch früher schon häufig. Hier warten am 15. Januar 1962 in Erkner „Kraftomnibusse“ auf ihren Einsatz, da die Deutsche Reichsbahn zwischen Frankfurt und Berlin umfangreiche Gleisbauarbeiten durchführt.

[Bundesarchiv, Bild 183-89698-0002 / Fotograf: Krüger]

Von der Berlin-Frankfurter Eisenbahn zum Regionalexpress

1842 eröffnete die Berlin-Frankfurter Eisenbahngesellschaft die Linie zwischen den beiden Städten. Die Strecke entwickelte sich zu einer wichtigen europäischen Verbindung, die insbesondere für den deutsch-polnischen Austausch Bedeutung hatte. Die Europa-Universität Viadrina und die Wojewodschaftsbibliothek in Gorzów Wlkp. haben dies zum Anlass genommen, ihr eine Ausstellung zu widmen.

Als ab 1842 Eisenbahnen zwischen Frankfurt und Berlin verkehrten, erlebten die Menschen im Einzugsbereich eine „Vernichtung von Raum und Zeit“ – wie es der Historiker Wolfgang Schivelbusch treffend bezeichnet hat. Nur sieben Jahre nach der Eröffnung der ersten Bahnverbindung in einem deutschen Staat – derjenigen zwischen Nürnberg und Fürth – profitierten nun auch die Frankfurterinnen und Frankfurter von der „Industrialisierung des Reisens“: Ähnlich der Vorstellung Heinrich Heines, in der sein Exilort Paris plötzlich an die Nordsee heranrückte, befanden sich nun Berlin – aber auch Hamburg und Stettin – jäh im Einzugsbereich der Oderstadt.

Die Bahn entwickelte sich rasch zu einer wichtigen Verkehrsader – zunächst zwischen der Mark Brandenburg und Berlin, kurze Zeit später auch nach Breslau und Schlesien. Neben dem Warentransport prägten vor allem Reisende, PendlerInnen, HändlerInnen und Soldaten diese Strecke. In den vergangenen Jahren kamen die Studierenden der Europa-Universität Viadrina hinzu. Die viel genutzten Züge des Regionalexpresses der Linie 1 und des Berlin-Warszawa-Expresses sowie der steigende Warenumschlag im Containerterminal Frankfurt (Oder) zeigen, dass die Bedeutung der Strecke gerade für den deutsch-polnischen und internationalen Verkehr weiter wächst.

Gemeinsam mit unseren PartnerInnen und SponsorInnen laden wir Sie ein, mit dieser Ausstellung wichtige Aspekte der Vergangenheit und Gegenwart der Strecke zu erfahren!

Zuggarnitur RE 1 heute ©Victoria Perez und Caroline Kolasa G01-02-Bahnhof_Frankfurt_Oder_heute ©Jan Musekamp

Zuggarnitur des RE1 mit dem heutigen Frankfurter Bahnhof sowie der Personenzugtenderlokomotive 64 317 der Eisenbahnfreunde Frankfurt (Oder) e.V. im Hintergrund (Baujahr 1934, ausgemustert 1976, seit 1995 am heutigen Standort).

Ab 2012 modernisierte die Deutsche Bahn Regio die vom Ende der 1990er Jahre stammenden Doppelstockwagen. Sie fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde.

[Aufnahme: Victoria Perez und Caroline Kolasa]

Das 1923/24 fertiggestellte Bahnhofsgebäude heute. Nach einer gründlichen Sanierung zwischen 1998 und 2013 bietet es auch Raum für Geschäfte und Gastronomie.

[Aufnahme: Jan Musekamp]