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Kurorte als europäisches Phänomen

Erholungs-, Tat- und Zufluchtsorte im osteuropäischen und mitteleuropäischen Kulturraum

 3/6/9 ECTS
Seminar: MA, MASS Zentralmodul/ MASS WM Wirtschaft und Kultur //MICS Culture, History and Societies in Central and Eastern Europe // MEK Zentralmodul/Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum // KGMOE Räume - Grenzen - Metropolen
Dienstag, 9.15-10.45 Uhr, Ort: GD 05, Veranstaltungsbeginn: 15.10.2013

Erst in den 1990er Jahren haben vor allem englische Tourismusforscher begonnen, Orte des Schreckens, des Leidens und des Todes als touristische Attraktionen unter dem Begriff „Dark Tourismus“ zu thematisieren. In unserem kollektiven Bewusstsein sind Kurorte vor allem als ideale Orte für Erholung, Freizeit und Vergnügung konnotiert. Viel weniger werden die Geschichten der Kurorte als Räume der Gewalt und des Widerstands in den Blick genommen. Das Seminar beschäftigt sich mit Kurorten als europäische Touristenorte sowie als Orte ausgeübter und erfahrener Gewalt. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Kurorte des mittel- und osteuropäischen Raumes im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem in Deutschland, Polen und Russland. Im Rahmen des Seminars werden auf der Basis unterschiedlicher Quellen (Erinnerungen, literarische Texte, Presseartikel, Ansichtskarten, Flyer und Reiseführer) folgende Fragen diskutiert: Welche Geschichten der Gewalt verbergen die Kurorte unter ihrer idyllischen Oberfläche? Wie werden diese Erinnerungen an den Orten gespeichert bzw. thematisiert? Wie unterscheiden sich die Identitäten der Kurorte im mittel- und osteuropäischen Raum? Ein wichtiges Vorhaben des Seminars ist die Reflexion über die „Faszination des Schreckens“ am Beispiel von Kurorten im osteuropäischen Raum.

Literatur: Wird zu Semesterbeginn bereitgestellt.
Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit