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Sören Urbansky

Die Ostchinesische Eisenbahn:
Russland und die Mandschurei

8 ECTS
Seminar: BA, Kulturgeschichte-Vertiefung // GS, Kulturgeschichte, Typ B oder HS, Kulturgeschichte/Stadt – Region – Kultur)
Mittwoch, 11:15 - 12:45 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 17.10.07

Der Bau der Ostchinesischen Eisenbahn ab 1896 markierte eine neue Qualität russischen Engagements in Ostasien jenseits des Amur. Als exterritoriales Teilstück der Transsibirischen Verkehrsader entwickelte sich die Bahnlinie zu einem Instrument imperialer Machtinteressen und avancierte in der Folge zu einem Zankapfel in den russisch- bzw. sowjetisch-chinesischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Die Geschichte der Bahn ist auch eine Geschichte der Mandschurei, einer zunächst dünn besiedelten und isolierten, jedoch rohstoffreichen und – nicht zuletzt infolge des Bahnbaus – strategisch wichtigen Region, auf die sich die kommerziellen und imperialen Interessen Russlands, Chinas und Japans richteten. Anhand zentraler Themenkomplexe – wie Eisenbahnimperialismus und Weiße Emigration nach Harbin – sollen im Seminar bedeutende Entwicklungslinien dieses Kapitels transnationaler Geschichte hauptsächlich aus russischer Perspektive beleuchtet und unter regional-, verkehrs- und kulturhistorischen Gesichtspunkten analysiert werden.
Literatur: N. E. Ablova: KVŽD i Rossijskaja Ėmigracija v Kitae. Meždunarodnye i Političeskie Aspekty Istorii (Pervaja Polovina XX Veka), Moskva 2005; S.C.M. Paine: Imperial Rivals. China, Russia, and Their Disputed Frontier, New York 1996; D. Wolff: To the Harbin Station. The Liberal Alternative in Russian Manchuria, 1898-1914, Stanford 1999.
Teilnahmevoraussetzungen: Rege Teilnahme und Lektüre englischsprachiger Texte werden vorausgesetzt, Kenntnisse des Russischen oder Chinesischen sind wünschenswert
Leistungsnachweis: Referat und Essays