Kerstin Schoor: Seminar

Das Seminar diskutiert die Spezifik wie Produktivität einer Literatur, deren Verfasserinnen und Verfasser gerade dadurch, dass sie über erweiterte Erfahrungen und spezifische Kompetenz unterschiedlicher Kulturen verfügen, diese ihrem Denken von Heimat in kritischer zeitlicher wie räumlicher Reflexion erfahrener Gegenwart produktiv einschreiben. Es richtet daher in seinen Lektüren von Texten gegenwärtiger, deutschsprachig jüdischer Literaturen die Aufmerksamkeit nicht ausschließlich auf die Zugehörigkeitsdebatten von Minderheiten und deren Entwicklung, sondern schärft diese darüber hinaus in einem Wechsel der Blickrichtung hin auf die Verfasstheit unserer sich als demokratisch verstehenden Gesellschaften im Umgang mit diesem Phänomen. Werden einerseits Spuren einer Traditionslinie seit der Aufklärung und dem damit einhergehenden Austritt der Juden aus dem Ghetto verfolgt, in welcher Paradigmenwechsel in Aushandlungsprozessen von Heimat immer und verstärkt im Fokus politisch-gesellschaftlicher Veränderungen neue Gestalt gewinnen, sollen jüdischen Literaturen zugleich konsequenter als selbstverständlicher Teil deutschsprachiger oder anderssprachiger Literaturen wahrgenommen werden, deren literarische, kulturelle und politische Entwicklungen erstere nachhaltig geprägt haben und bis heute prägen.

Hinweise zur Veranstaltung: Den Semesterplan finden Sie am Beginn des WS im Moodle.

Leistungsnachweise: Vortrag und Hausarbeit

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