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Seminar: Andree Michaelis-König

DozentTypVeranstaltungZeitOrt
Andree Michaelis-König BA Gender und Genre – Perspektiven der Geschlechterforschung auf Literatur und Literaturwissenschaft 

Module: BA-Kuwi: Kulturwissenschaft- Einführung, Literaturwissenschaft- Einführung;
BA-IKG: Modul 5 und Modul 9
Di, 11-13 Uhr

Beginn:
18.04.2023

Raum:
AM 203

Wohl kaum eine Unterscheidungskategorie ist im akademischen wie außerakademischen Alltag bis heute von so durchschlagender, wenngleich nach wie vor viel diskutierter Relevanz wie „Gender“. Die Wahrnehmung von Geschlecht bestimmt unser Leben in allen Bereichen – sei es im Familienalltag, im Arbeitsalltag, in der Freizeit und natürlich auch während des universitären Studiums. Wer wir sind, wie wir in Hinblick auf die Unterscheidung von weiblich/männlich/divers wahrgenommen werden (wollen) und wie wir andere wahrnehmen, ist eine zentrale diskursive Leitkategorie. Literatur spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle: Einerseits wiederholen und reproduzieren literarischen Repräsentationen die soziale Realität. Andererseits zeigen sie aber auch, wie Geschlechterrollen funktionieren, und ermöglichen so zugleich einen Modus der kritischen Reflexion jener Mechanismen, die sich unserer Alltagserfahrung so fest eingeschrieben haben. Diesem Modus und seinen Implikationen geht das Seminar nach. Es fungiert zum einen als Einführung in die theoretischen Grundlagen der Analyse von „Gender“ in den Kulturwissenschaften und in den Literaturwissenschaften im Speziellen. Hierbei spielt auch die besondere Situation der deutschsprachigen Frauenforschung und damit die Frage, wie die „Gender Studies“ sich methodisch wie theoretisch zur „Frauen-Forschung“ verhalten, eine Rolle. Darüber hinaus bietet das Seminar die Möglichkeit zur Diskussion neuester Tendenzen im Umgang mit „Gender“ in der Forschung (insbesondere Ansätze „intersektionaler“ Analysen), vor allem aber auch in der Gegenwartsliteratur. Entsprechend lesen wir nicht nur Klassiker der Theorie (Simone de Beauvoir, Judith Butler) sowie der emanzipationspolitisch motivierten Publizistik (Louise Aston, Louise Dittmar), sondern auch neueste literarische Texte, in denen Genderkategorien hinterfragt, performativ in innovativer Weise erprobt und reflektiert werden (Kim L’Horizon, Sasha Marianna Salzmann).

Literatur: Nicole Seifert: Frauenliteratur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt, Köln 2021. Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M. 1991. Kim de L‘Horizon: Blutbuch, Köln 2022. Sasha Marianna Salzmann: Außer sich, Berlin 2017.

Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung der Texte aus dem Seminarplan

Leistungsnachweise: Referat, begleitende Kurzessays, Hausarbeit. 

ECTS Credits: BA-Kuwi: 6/9 ECTS; BA-IKG: 3/6 ECTS

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