Seminar: Ievgeniia Voloshchuk

Seit der Antike beschäftigt sich die Literatur mit den Bildern der Außenseiter:innen. Einzelgänger:innen, Sonderlinge oder Fremdlinge, die sich ihrer Umgebung nicht anpassen, wurden und werden von den Schriftsteller:innen oftmals als Zeitdiagnostiker:innen, zugleich aber auch als Verkörperung von Extremen menschlicher Existenz und Natur angesehen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Entwicklung dieser Figuren in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts – von Kafkas Werken und exemplarischen literarischen Beispielen aus den Zeiten der „Republik der Außenseiter“ (Peter Gays Bezeichnung der Weimarer Republik) bis hin zu gegenwärtigen Geschichten marginalisierter Geflüchteter und Migrant:innen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Veränderungen der Bilder von Außenseiter:innen in verschiedenen sozialen, politischen, kulturellen und literarischen Kontexten. Die Textanalysen sollen im Seminar in einem breiteren kulturellen Zusammenhang verortet werden, der einschlägige Werke der Malerei und des Kinos umfasst.

Literatur: Kafka, Franz: Erzählungen, hg. von Joerg K. Sommermeyer. Berlin 2018; Roth, Joseph: Flucht ohne Ende (Ausschnitt). Köln 2010; Mann, Thomas: Der Erwählte (Ausschnitt). Frankfurt/M. 1989; Grass, Günter: Die Blechtrommel (Ausschnitt). Göttingen 2020; Dürrenmatt, Friedrich: Minotaurus. Zürich 1996; Wodin, Natascha: Nastjas Tränen. Hamburg 2021; Vertlib, Vladimir: Zebra im Krieg (Ausschnitt), Salzburg 2022.

Teilnahmevoraussetzungen: regelmäßige und aktive Teilnahme

Leistungsnachweise: 2 Essays

ECTS Credits: 6 ECTS

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