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Dr. Oksana Pashko

Pashko

Kulturwissenschaftliche Fakultät (Kuwi)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

🏠 HG HG 202b
☏ +49 335 5534 2818
✉ dathe@europa-uni.de

Lebenslauf / Vita

Oksana Pashko ist Literaturwissenschaftlerin. Sie hat am Schewtschenko-Institut für Literatur an der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine zum Thema „Die Rezeption von Sergej Jessenins Arbeiten in der Ukraine der 1920er-Jahre” promoviert. Seit 2015 lehrt und forscht sie an der Mohyla-Akademie Kyjiw. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die ukrainisch-russischen Literaturbeziehungen im 20. Jahrhundert, die ukrainische und russische Moderne, Literatursoziologie, ukrainische Literaturkritik in den 1920er-Jahren, Zensur und Literatur, literarisches Leben in der Ukraine in den 1920ern.


Arbeitsprojekt

Die Herausbildung der Literatursoziologie in der ukrainischen Literaturkritik der 1920er Jahre: Soziologie der literarischen Stile und der Leserwahrnehmung

Um zu verdeutlichen, wie wichtig die Einrichtung einer literaturwissenschaftlichen Abteilung am Charkiwer Institut für Volksbildung war, formulierte Oleksandr Biletsky 1926 die Idee, dass es notwendig sei, „unser gesamtes Wissen über die Literatur im Allgemeinen in einer Soziologie der Literatur zu reorganisieren”. In den Plänen für diese neuen Abteilung hieß es daher, dass die Wissenschaftler neben der formalen Analyse auch an der „Soziologie der Stile” und der „Soziologie des Lesers” arbeiten sollten. Die Untersuchung dieser Aspekte der Literatursoziologie begann in der Ukraine jedoch schon viel früher. Das Problem der Soziologie der Stile (die Logik des Wandels der künstlerischen Stile; die Dialektik des literarischen Prozesses; der künstlerische Stil und der Alltagsstil der Epochen; die sozio-literarischen Normen) wurde von Mykola Zerov in seinem Werk „Neue ukrainische Literatur” (1923) analysiert. Die Probleme der Periodisierung des literarischen Prozesses wurden hingegen von Andriy Kovalevsky und Agapiy Shamrai untersucht. Das Thema „Lesersoziologie” beschäftigte O. Biletsky seit 1922 (er schrieb den Artikel „Über eine der nächsten Aufgaben der Geschichts- und Literaturwissenschaft”). Ergänzt um neue Materialien wurde die Arbeit nicht nur von Charkiwer Literaturkritikern wie A. Shamrai und I. Eisenshtock, sondern auch von Kost‘ Dovhan‘ (Institut für Bibliologie) und P. Philipovych (Ukrainische Akademie der Wissenschaften). Zu den wichtigsten Aspekten der Untersuchung gehören: Die Soziologie der literarischen Wertung; Lesertypologie; Klassenpsychologie und Leserwahrnehmung; Mittel zur Leserbeeinflussung; „populäre” Schriftsteller; poetische Topoi.