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Oleksii Isakov

Isakov Oleksii ©Oleksii

Kulturwissenschaftliche Fakultät (Kuwi)
Doktorand
Projektmitarbeiter in Promotion
Große Scharrnstraße 59
15230 Frankfurt (Oder)
🏠 HG 202a
☏ +49 335 5534 2437
✉ isakov@europa-uni.de

Lebenslauf / Vita

  • Seit 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovierender im Projekt „European Times“ am Lehrstuhl für Osteuropäische Literaturen der Europa-Universität Viadrina
  • Seit 2015: Koordinator für Mobilitätsprogramme mit Osteuropa an der Abteilung Viadrina Internationale Angelegenheiten
  • 2012-2016: Master of Arts in Intercultural Communication Studies an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
  • 2007-2012: Studium der Philologie und Übersetzungswissenschaft (Englisch/Deutsch) an der Nationalen I.-I.-Metschnikow-Universität Odesa, Ukraine

Promotionsprojekt

„Die šistdesjatnyky des sowjetukrainischen Filmes: Literaturverfilmungen im Ukrainischen Poetischen Kino der 1960er und 1970er Jahre“

 

Nach dem Tod von Iosif Stalin 1953 proklamierte der neue Erste Sekretär der Kommunistischen Partei der UdSSR Nikita Chruščev mit seinem „Tauwetter“-Programm die offizielle Unterstützung lokaler Sprachen und Kulturen in allen Sowjetrepubliken, insbesondere in der Ukraine. Als Folge dessen kristallisierte sich Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre eine neue Generation der sowjetischen und ukrainischen nationalen Intelligenzija heraus, die sich selbst als die „Sechziger“ (ukr. „šistdesjatnyky“) bezeichnete.

 

Die liberale künstlerische und staatsbürgerliche Vision der šistdesjatnyky breitete sich auf mehrere Kulturbereiche aus, u. a. auch auf das sowjetukrainische Kino. Das geplante Dissertationsprojekt widmet sich dieser Nouvelle Vague im sowjetukrainischen Kino, die später als „Ukrainisches Poetisches Kino“ („ukrajin’ske poetyčne kino“) bezeichnet wird. Im Fokus der Recherche stehen insb. drei Filme aus dieser Periode, die eine Verfilmung ukrainischer Literatur vom Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts darstellen:

 

-        „Feuerpferde“ bzw. „Schatten vergessener Ahnen“ (ukr. „Tini zabutych predkiv“, 1964) von Sergei Paradžanov, basierend auf der gleichnamigen povist’ von Mychajlo Kocjubyns’kyj (1911);

-        „Das Steinkreuz“ (ukr. „Kaminnyj Chrest“, 1968) von Leonid Osyka, basierend auf den Erzählungen „Das Steinkreuz“ (ukr. „Kaminnyj Chrest“, 1899) und „Der Dieb“ (ukr. „Zlodij“, 1899) von Vasyl’ Stefanyk;

-        „Zachar Berkut“ (1971), ebenfalls von Leonid Osyka, basierend auf der gleichnamigen historischen povist‘ von Ivan Franko (1883).

 

Die Zusammenhänge und Konflikte zwischen den Filmen und deren jeweiligen literarischen Vorlagen werden im Rahmen dieser Arbeit interdisziplinär und komparatistisch analysiert. Im theoretischen Teil der Dissertation sollen die allgemeinen Tendenzen im sowjetischen Film der 1960er und 1970er Jahre sowie die sowjetische Kulturpolitik dieser Periode, v. a. zur Regierungszeit Chruščevs, erforscht werden. Außerdem sollen die Zusammenhänge zwischen dem Ukrainischen Poetischen Kino und der literarischen Poetik der Jahrhundertwende (19.-20. Jh.) im Detail untersucht werden. Der praktische Teil fokussiert auf die Analyse konkreter Narrative von Zeit und Raum, künstlerischer Symbolik sowie Genrespezifik in den erwähnten literarischen und filmischen Texten.