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Professurinhaberin

Greifenstein_Sarah_MG_1288 ©Frau Fest Presseabteilung der EUV

Ein Kinofilm bringt uns zum Weinen oder Lachen, eine TV-Werbung empört uns oder lässt uns schmunzeln, eine Nachrichtensendung lenkt unser Verständnis des politischen Geschehens. Wie gestalten Filme und andere Bewegtbildmedien unsere Einstellungen? In welcher Verbindung stehen sie mit unseren moralischen Urteilen, sinnlichen Empfindungen und Verstehenssprozessen?

Die Juniorprofessur für Medien, Kultur und Kommunikation widmet sich der Theorie und Ästhetik, Analyse und Geschichte audiovisueller Bilder. Das Fach der Film- und Medienwissenschaft wird von der Juniorprofessorin Sarah Greifenstein mit einem transdisziplinären Profil zur Sprachwissenschaft vertreten. Besondere Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls sind das Verhältnis von Sprache und Audiovisualität, die Analyse gegenwärtiger Medienkulturen, audiovisuelle Kommunikation in Filmen, Nachrichten und Serien, Methoden zur Analyse von audiovisuellen Bildern, Mediengeschichte (zur Kulturgeschichte von Gefühlen bzw. Affektpoetiken, Filmgeschichte als Geschichte der Wahrnehmung) sowie Medientheorie (Verkörperung, Expressivität, Medienästhetik u.a.) 

Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt von Sarah Greifenstein behandelt die affektive Wahrnehmungsgestaltung, Aspekte der Verkörperung und Expressivität. Denn zuallererst ist das Sehen und Hören im Filmerleben eine Erfahrung der Sinne. Wir reagieren daher auch körperlich: angesichts einer Komödie schütteln uns vor Lachen, angesichts eines Horrorfilms schaudert es uns, wir bekommen Gänsehaut – kurz: es entstehen Affekte. Wie werden Zuschauergefühle von audiovisuellen Medien moduliert?

Ein weiterer zentraler Arbeitsschwerpunkt stellt die Bedeutungskonstitution in der Medienerfahrung dar. In audiovisueller Kommunikation wird auf verschiedenen Ebenen ein Verständigungsprozess hergestellt, der sich erst über die Zeit des Sehens  und Hörens entwickelt. Besonderes Interesse gilt der Erforschung von Metaphorizität. Wie entstehen narrative Formen in der Wahrnehmung filmischer Bilder, wie konstruieren ZuschauerInnen fiktionale Welten?

Audiovisuelle Medien adressieren ZuschauerInnen auf verschiedenen Ebenen : das medial inszenierte Bild und das darin dargestellte Sprechen gehen komplexe Verbindungen ein. Das Verhältnis von Sprache und Audiovisualität steht im Fokus von Forschung und Lehre. Darüber hinaus ist die Methodenentwicklung und -anwendung, die deskriptive Analyse filmischer, audiovisueller Bilder von großer Bedeutung. Im Bereich der Lehre wird dieser Fokus als „Schule der Wahrnehmung“ verstanden, welcher den Studierenden dabei hilft, die Vielschichtigkeit audiovisueller Kommunikation beschreibbar zu machen.

Keywords:
​Expressivität, Verkörperung/Embodiment, Affekte, Zuschauergefühl, Metapher, Figuration, Affektpoetiken, Genre, Bedeutungsformation, Medienästhetik, Sprache und Bildmedien, Historizität von Wahrnehmung und Gefühlen, Zeitlichkeit.