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Wintersemester-2020_21

Asendorf, C. Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12331
"Vieldeutige Natur" - Landschaft und Landschaftswahrnehmung (1750-2020)
6/9 ECTS Seminar (Online-Veranstaltung): Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung
Veranstaltungsbeginn: 03.11.2020 Di, 14:15 - 15:45 Uhr

Voraussetzung des neuzeitlichen Begriffes von Landschaft ist ein gewandeltes Verhältnis zur Natur. Erst aus der Distanz, wie sie insbesondere die fortschreitende Urbanisierung mit sich brachte, als Gegenüber also, entsteht Landschaft in unserem Sinn. Vor allem aber bringt seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Industrialisierung eine massive Landschaftsumwandlung mit sich. Technokratische Verfügungsmacht bedingt neue Sichten. Während in der Mitte des 19. Jahrhunderts von der Technik noch unberührte Landschaften gemalt werden, präsentiert sich das "Black Country" in der Nähe von Birmingham beinahe schon so, wie wir uns eine postapokalyptische Landschaft vorstellen. Im Seminar sollen von verschiedenen disziplinären Perspektiven aus die Veränderungen der Landschaft in der Moderne behandelt werden. Unter anderem um folgende Themenbereiche wird es gehen: um Landschaftsideen der Aufklärung (mit dem prominenten Beispiel des Landschaftsgartens) und der Romantik (C. D. Friedrich und W. Turner); dann um Industrielandschaften, Verkehrslandschaften, Kriegslandschaften; und weiter u.a. um inszenierte touristische Landschaften und die heutige Vorstellung von Landschaftsökologie. Der Begrïff der Landschaft verändert sich permanent, und womöglich gibt das neue Konzept einer transdisziplinären Landschaftswissenschaft die Möglichkeit einer die verschiedenen Ansätze integrierenden Sicht. 
Literatur: Ludwig Trepl, Die Idee der Landschaft, Bielefeld 2012 Hansjörg Küster, Die Entdeckung der Landschaft, München 2012 Horst Johannes Tümmers, Der Rhein, München 1994
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu fïnden: https:// moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8084
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit Sprache: Deutsch


 
Asendorf, C. Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12359
Die Gestaltung der Moderne - Zur Geschichte des Designs zwischen Jugendstil und Gegenwart
6 ECTS Seminar (Online-Veranstaltung): Kulturgeschichte: Einführung Veranstaltungsbeginn: 03.11.2020 Di, 16:15 - 17:45 Uhr

Schon seit den AnfÄngen des Industriedesigns anfangs des 20. Jahrhunderts stehen sich zwei grundsätzliche Richtungen gegenüber: eine funktionalistische Linie, die sich häufig geometrischer Formen bedient, und eine organische, naturhafte. Geometrische Formen wurden auch als Ausdruck technischer Rationalität gelesen, während man organische Formen einer Logik natürlichen Wachstums zuordnete. Werkbund, Bauhaus und Konstruktivismus stehen für erstere Vorstellung, während Jugendstil und Expressionismus das Gegenmodell repräsentieren. Die beiden Linien lassen sich über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart verfolgen, wo ein eleganter Minimalismus (etwa im Apple-Design) und eine breite Strömung biomorphen Gestaltens koexistieren. Gefragt werden soll nicht nur nach den einzelnen Konzepten selbst (Peter Behrens, Art déco, Streamline, die Eames', Design im digitalen Zeitalter), sondern auch nach den Vorstellungen, die dahinterstehen: geht es bei der Gestaltung von Objekten nur um funktionale Effektivität, um Entlastung, oder sollen bestimmte Gestaltungsweisen den Menschen mit seiner selbstgeschaffenen Umgebung "versöhnen", sollen die Artefakte sich dem Menschen gleichsam anschmiegen, zu einem Teil seiner selbst werden?
Literatur: Raymond Guidot, Design, Stuttgart 1994
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden: https:// moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8112
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit Sprache: Deutsch

Asendorf, C. Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12471
Zur Kulturgeschichte der Straße - Promenaden, Boulevards und Highways
BA: 6/9 ECTS | MA: 3/6/9 ECTS Seminar (Online-Veranstaltung): Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung Veranstaltungsbeginn: 05.11.2020 Do, 11:15 - 12:45 Uhr 

Bernard Rudofsky teilt in seinem 1969 erstmals erschienenen Buch "Straßen für Menschen" die erstaunliche Rechercheerfahrung mit, dass unter den Millionen Bänden der Library of Congress sich keines über Straßen oder Fußgänger oder ein verwandtes Thema gefunden habe. Doch hat sich seitdem die Lage geändert: Straßenleben ist verstärkt zum Thema für Schriftsteller oder Soziologen wie auch der Kunst- und Kulturgeschichte geworden. Im Seminar wird es um die Straße in der Epoche der Industrialisierung gehen. Die moderne Großstadt bildet spezifische Formen des Straßenlebens aus, wie zunächst London und Paris und da besonders die Malerei des Impressionismus zeigen. Mit der Flanerie bildet sich auch eine den Straßen der Stadt angemessene literarische Wahrnehmungsform heraus. Künstlergruppen, denen die Straße besonders wichtig war, wie etwa die Surrealisten und die Situationisten der 1960er Jahre, werden ebenso behandelt wie das Genre der Street Photography. Weiter soll es um aktuelle Formen architektonischer Straßeninszenierung gehen. - Parallel entwickelt sich die Geschichte eines anderen Akteurs: Mit dem Auto bekommen die Straßen eine neue Qualität; die Städte verändern sich (Stichwort "autogerechte Stadt"), und an die Seite der alten Überlandstraßen tritt der neuartige Bewegungsraum Autobahn. Nicht zuletzt Romane wie Kerouacs "On the Road" und wenig später die Roadmovies reagieren darauf.    
Literatur: Bernard Rudofsky, Straßen für Menschen, Salzburg/Wien 1995. Wege und Kanäle, in: Hauser/Kamleithner/Meyer (Hg.), Architekturwissen, Bd. 2: Zur Logistik des sozialen Raumes, Bielefeld 2013, S. 241-296.
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Hinweise zur Veranstaltung Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden: https://moodle.europa-uni.de/course
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit Sprache: Deutsch

Asendorf, C. Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12431
Pop! Die Massenkultur und ihr punktuelles Bündnis mit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts
3/6/9 ECTS Seminar (Online-Veranstaltung): MEK: Wahlpflïchtmodul: Wissenskulturen - Wissenschaften, Religionen, Künste // MASS: Zentralmodul: Kultur und Gesellschaft // MAL: Zentralmodul: Theoretische und methodische Grundlagen // MAL: Wahlpflichtmodul: Wissenskulturen und Künste Veranstaltungsbeginn: 05.11.2020 Do, 14:15 - 15:45 Uhr

Die Massenkultur und auch die Erscheinungsformen des modernen Alltagslebens lassen sich nicht umstandslos mit dem gewohnten Begriff von Hochkultur verbinden, auch wenn einige frühe Avantgardebewegungen dies versuchten. Spätestens in den 1920er Jahren und mit dem Aufkommen neuer Medien wie Kino und Radio geriet die Massenkultur als eigenständiges Phänomen in den Blick. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sogar der selbständige Status der Hochkunst problematisiert; die Künste wurden in ein "Elitenghetto" (Hobsbawm) abgedrängt oder aber mussten ein neues Verhältnis zur Massenkultur suchen. Zu Beginn der Ãra der Pop Art und unter den Bedingungen einer stetig weiter ausdifferenzierten modernen Lebenswelt ging die englische Independent Group daran, die Ideen der klassischen Avantgarden mit den aktuellen Erscheinungsgsformen der populären Kultur zu verschmelzen. Wenig später wird es möglich, das Gestalter als Devise formulieren können: "Learning from Las Vegas". Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, als die Massenkultur selbst immer mehr "zur hegemonialen kulturellen Wirklichkeit in den modernen Gesellschaften" wird (Michael Makropoulos). Sie übernimmt schließlich erhebliche Anteile des Aktionsbereiches der Künste. Heute orientiert sich ein Rem Koolhaas ebenso an den inszenatorischen Strategien von Firmen wie Prada wie am regulären Architekturdiskurs.
Literatur: Michael Makropoulos, Theorie der Massenkultur, München 2008
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden: https:// moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8198
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit Sprache: Deutsch

Vowe, L. Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12488
Kunst- und Medientheorie der Moderne 6/9 ECTS Seminar (Online-Veranstaltung): Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung Veranstaltungsbeginn: 02.11.2020 Mo, 14:15 - 15:45 Uhr 

Im Zentrum des Seminars steht die grundlegende Frage nach dem Verhältnis zwischen der Kunst und den Medien der Moderne. Muss die Kunstgeschichte bzw. Kunstwissenschaft nicht viel stärker an medientheoretischen und -geschichtlichen Fragestellungen orientiert werden? Wie gehen wir mit dem Kanon der Klassischen Moderne (ca. 1900-1945) um? Inwiefern kann eine medienwissenschaftliche Perspektive als Teil einer multiperspektivischen Kunstwissenschaft genutzt werden? Um diese und andere Frage debattieren zu können, werden wir ausgewählte Klassiker lesen (siehe Benjamin, Kracauer) und einigen kunstgeschichtlichen Problemstellungen neu begegnen. Wegweisend für die Neuaushandlung des Verhältnisses zwischen Kunst und Medien in der Moderne war die Debatte um die Rolle von Gemälde und Fotografie im 19. und 20. Jahrhundert. Im beginnenden Zeitalter der visuellen Massenmedien (Fotografie, Film, publizistische Verwertung), eingeläutet und vorangetrieben durch den Iconic turn, prägten Fragen nach Bildformeln und -politiken, Um- und Ãœberformungen der Wahrnehmung die Debatte. Die Emanzipation des Mediums und seine Auswirkungen auf den Sinnesapparat des Menschen brachte McLuhan 1967 in der "ikonischen" Formel The medium is the message/ massage auf den Punkt. Die Digitalisierung und die Allgegenwart visueller Medienprodukte aktualisieren schließlich Fragestellungen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhundert zirkulierten. Medienkontrolle und Bildproduktion bilden dabei ein Feld für künstlerische und politische Interventionen gleichermaßen.
Literatur: wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu Textlektüre; je nach Gruppengröße Co-Sitzungsleitung
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden: https:// moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8165
Leistungsnachweise: 6 ECTS: mehrere Schreibaufgaben (bspw. Zusammenfassung, Mini-Essay, Recherche), die nach dem Seminarende gesammelt in Form eines Portfolio abgegeben werden (Umfang und Themen werden zu Beginn bekanntgegeben). 9 ECTS: Portfolio + kurzes Essay bzw. HA (Umfang und Thema wird abgestimmt). Sprache: Deutsch