Geschichte der Familie seit der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Kursbeschreibung: Die Historiographie der Familie und der Kindheit (z. B. Ariès, deMausse) hat das Verhältnis von Müttern, Vätern und Kindern in der Regel unter der geschlechtsneutralen Kategorie der "Eltern-Kind-Beziehung" thematisiert. In dem Seminar hingegen wird die Geschichte der Familie in ihrer Abhängigkeit von der Geschlechterordnung, den Entwicklungen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und patriarchaler Traditionen in der europäischen Geschichte beleuchtet – so Veränderungen der Geschlechterordnung und der damit einhergehende Vorstellungswandel von Kindheit, Mutterschaft und Vaterschaft im Zeichen der Reformation und der Hexenprozesse; Entwicklungen der Protoindustrialisierung sowie der Industrialisierung und die damit verbundene Dissoziation des Erwerbs- und Familienlebens; die Geschichte der Militarisierung des Männlichkeitsideals seit dem 19. Jahrhundert; die wachsende Säuglings- und Kindersterblichkeit im Zuge der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts; Entwicklungen der Männer-, Frauen- und Kinderarbeit; die Verhäuslichungsideologie der Frau und die Geschichte der Hausarbeit. Ergebnisse der Historischen Geschlechterforschung werden in den Kontext der Familiengeschichte gestellt. Auch soll die jüngere Entwicklung seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts, die Veränderung des Leitbildes von der Hausfrau zur berufstätigen Mutter, neuere Entwicklungen der Kindstötung, der Geburtenrückgang im Laufe des 20. Jahrhunderts und damit verknüpfte Wandlungsprozesse des Familienalltags in diesen historischen Rückblick einbezogen werden.

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Hinweise zum Blockseminar: eine zweistündige Einführungsveranstaltung und vier Blockveranstaltungen à sechs Stunden; Di 11.00 - 17.00 Uhr

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