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Konzept

Experimental Speculations / Speculative Experimentations ist eine Serie von Masterclasses des Masterstudiengangs Literaturwissenschaft: Ästhetik – Literatur – Philosophie der Europa-Universität Viadrina. Für die Workshops werden Theoretiker/innen, Wissenschaftler/innen, Künstler/innen eingeladen, deren Arbeit an den Schnittpunkten von Wissenschaft – Geistes- wie Naturwissenschaften –, Theorie und Kunst situiert ist. Leitfaden bilden die Fragen nach dem Verhältnis von Experiment und Spekulation, nach den konkreten Verfahren sowie der Notwendigkeit spekulativen Denkens heute.

Gegenwärtig ist ein neues Interesse am Spekulativen zu beobachten. Einerseits nimmt dies seinen Ausgang – innerhalb der Geisteswissenschaften – von einer Diagnose der Grenzen einer rein zeichen- und sprachtheoretisch orientierten Diskussion. Andererseits stellt es eine Reaktion auf die Herausforderung dar, die die gegenwärtigen politischen und ökologischen Umbruchssituationen an das Denken stellen, Herausforderungen, die die Grundbegrifflichkeiten und –voraussetzungen modernen Denkens selbst – wie zentral die Natur / Kultur Differenz – in Frage stellen. Ausgangspunkt der Reihe ist die Vermutung, dass für die Probleme, die heute ‚zum Denken zwingen’, wissenschaftliche und künstlerische Zugänge zugleich unerlässlich sind. Anliegen der Masterclasses ist es daher künstlerische, wissenschaftliche, theoretische Praktiken als spekulative Verfahren sichtbar zu machen, sie in ihrer Konvergenz aber auch Divergenz zu befragen und auf diese Weise quasi ein Repertoire spekulativer Praktiken zu erarbeiten. Im Kontrast zu klassischen und derzeitig reaktivierten Verständnissen von Spekulation, die diese über ihre Gegenstände bestimmen, zielen die Masterclasses damit auf eine Bestimmung des Spekulativen als experimentelle Praxis.

Konzept und Ansprechpartnerin: Prof. Melanie Sehgal