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Professurinhaberin: Prof. Dr. Cornelia Müller

 


Prof. Dr. Cornelia Müller

Raum AM 132

+49 (0) 335 5534 2730

cmueller at europa-uni.de

 

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Forschungsprofil

Prof. Dr. Cornelia Müller arbeitet zu multimodalen Formen des Sprachgebrauchs. Im Zentrum steht dabei die Geste als Zeitform und die Analyse multimodaler Metaphorik. In beiden Bereichen geht es um die theoretische Fundierung multimodaler Kommunikationsformen sowie die Entwicklung von Analysemethoden.

Ihr besonderes Interesse gilt der Untersuchung von Verkörperungsprozessen und Kognition, von Interkorporalität und Interaffektivität multimodaler Kommunikation. So verbindet sie die Erforschung multimodaler redebegleitender Gestik (im Tanz, im politischen Diskurs, im Alltagsgespräch) mit einer Perspektive auf Multimodalität als Erfahrungsmodus audiovisueller Bilder (in Film und Fernsehen).

Aus diesem Interesse ergibt sich ein Fokus auf temporale Dynamiken, mimetische Ausdrucksbewegungen sowie die Erfahrungsbasiertheit multimodaler Formen der Metaphernbildung in der audiovisuellen und der gestisch-sprachlichen Kommunikation.

Temporale Dynamiken spielen in ihrer Arbeit zudem im Kontext der Gestenforschung eine wichtige Rolle. Hier geht es unter anderem um die Rekonstruktion von Prozessen lokaler Bedeutungsemergenz bei singulären Gesten und von sozial geteilten Bedeutungen, bei rekurrenten und emblematische Gesten. Prozesse gestischer Sedimentierung und Konventionalisierung auf der Mikroebene einzelner Gespräche und der Makroebene sozial und kulturell geteilter Bedeutung geraten hier in den Blick.

Aktuell leitet sie gemeinsam mit Prof. Dr. Maciej Karpinski (Adam-Mickiewicz Universität, Poznan) ein internationales Forschungsprojekt zu affektiven Formen multimodaler Positionierung in politischen Reden „Multimodal Stancetaking: Expressive Movement and Affective Stance. Political Debates in the German Bundestag and the Polish Sejm“.

 

Cornelia Müller hat eine Reihe von interdisziplinären Forschungsprojekten geleitet, die verschiedene Schnittstellen von Gestik und Dynamik des Sprachgebrauchs zum Gegenstand hatten.

Als Gründungsmitglied der International Society for Gesture Studies (ISGS) initiierte sie das internationale Journal Gesture sowie die Schriftenreihe Gesture Studies, die sie beide bis 2010 in Zusammenarbeit mit Adam Kendon herausgab. Mit Body – Language – Communication (Mouton de Gruyter) erschienen 2013 und 2014 zwei umfangreiche Handbücher, die den Körper in seinen Bezügen zu Sprache und Kommunikation als neues interdisziplinäres Forschungsfeld sichtbar machen. Cornelia Müller ist darüber hinaus Gründungsmitglied der Association for Researching and Applying Metaphor (RaAM) und hat zahlreiche Publikationen im Feld der linguistischen und medienwissenschaftlichen Metaphernforschung vorgelegt: 2008 erschienen ihre Monographie Metaphors Dead and Alive, Sleeping and Waking: A Dynamic View (University of Chicago Press) sowie der Sammelband Metaphor and Gesture (gemeinsam mit Alan Cienki, Benjamins).

 

Von 2007 bis 2012 war Cornelia Müller als Principal Investigator am Exzellenzcluster Languages of Emotion (FU Berlin). Als Senior Fellow hat sie (2016/17) gemeinsam mit Hermann Kappelhoff und Michael Wedel das erste Jahresthema der Kollegforschergruppe Cinepoetics (FU Berlin) "Metapher, Kognition und filmisches Denken" gestaltet. Ergebnis dieser interdisziplinären sprachwissenschaftlich-medienwissenschaftlichen Arbeit sind die 2018 erschienene Monographie Cinematic Metaphor. Experience – Affectivity – Temporality (gemeinsam mit H. Kappelhoff) und der 2018 herausgegebene Sammelband Cinematic Metaphor in Perspective. Reflections on a Transdisciplinary Framework (hg. von S. Greifenstein, D. Horst, T. Scherer, C. Schmitt, H. Kappelhoff, C. Müller). Darüber hinaus hat Cornelia Müller diverse Artikel und Buchkapitel zu multimodalen Metaphern und redebegleitenden Gesten international publiziert.

Funktionen

  • Mitglied des Promotionsausschusses der Kulturwissenschaftlichen Fakultät