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Geschichte der Moderne transkulturell

Studieninhalte

Module des Studiengangs

Das Modul vermittelt theoretische und methodische Grundlagen transkulturell und transdisziplinär orientierten historischen Arbeitens sowie grundlegende Kenntnisse zur Geschichte europäischer Kulturen.

Wissen ist nicht das Ergebnis fortschreitenden Erkenntniszuwachses, sondern ein Ensemble von Gewissheiten und miteinander verschränkten symbolischen Ordnungen. Wirklichkeit wird mit und in ihnen konstituiert und gestaltet. Das Modul dient der Auseinandersetzung mit Wissensordnungen sowie mit deren historischen Selbstbeschreibungen und Wechselbeziehungen. Es befragt Prozesse des Wissens- und Ideentransfers: zwischen unterschiedlichen Wissensfeldern, zwischen Regionen und Nationen in Europa, zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen sowie zwischen den Zeiten.

Konflikte zwischen und innerhalb von Staaten und Territorien sind ein besonderes Merkmal der europäischen Neuzeit. Die Beziehungen zwischen Staaten, vormodernen Ständen, modernen politischen Parteien, Verbänden, sozialen und religiösen Bewegungen sind zumeist mit Konflikten beladen, auch solchen kriegerischer Art. Gewalterfahrungen, auch im Horizont kolonialer Expansion, prägen zudem bis heute kontroverse Erinnerungskulturen sowie literarische und philosophische Reflexionen. Diese oft widerstreitenden Wirklichkeitsdeutungen werden auch unter Rückgriff auf politische Philosophie sowie Literatur- und Kunstwissenschaften befragt.

Das Modul bietet Überblicke zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Europas in globalen Kontexten. Zudem problematisiert und historisiert es Voraussetzungen und Maximen wirtschaftlichen Handelns: Knappheit der Güter, Priorisierung bestimmter Rationalitäten usw. Da Prinzipien ökonomischen Handelns stets ideologisch imprägniert waren und sind, werden sie hier kulturwissenschaftlich hinterfragt. Solche Prinzipien bzw. Maximen bergen auch Konflikte, die sich wiederum in Politik artikulieren. Die daraus hervorgehenden Spannungen und Wechselbeziehungen werden als Bestandteile kultureller Konstellationen analysiert.

Lebenswelten werden nicht direkt erfahren, sondern über vermittelnde Instanzen und Prozesse. Das Modul thematisiert vor allem Kunst und Literatur als Formen ästhetischer Welterschließung in ihren historischen Kontexten. Es nimmt dabei auch die Vorannahmen und Dispositive in den Blick, die individuellen Werken zugrunde liegen. Aus Sicht der Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaften sowie der philosophischen Ästhetik werden diese Werke auf transkulturelle Implikationen hin untersucht.

Das Forschungsmodul orientiert sich an individuellen Forschungsinteressen der Studierenden und dient auch der Vorbereitung der Masterarbeit.

In Projektseminaren bietet das Praxismodul die Möglichkeit berufsfeldorientierter Forschungspraxis. Kooperationspartner für solche Projekte sind Archive, Ausstellungsmacher, Museen, Gedenkstätten, internationale NGOs, Wirtschaftsverbände usw.