transcript Verlag
Dr. Caroline Sauter: "La caresse d’une langue. Derrida (und) Übersetzen"
Gastvortrag im Rahmen des Seminars "Philosophie der Mehrsprachigkeit" am 3.12.2024 um 16 Uhr c.t., GD 05, Hybrid-Veranstaltung
Read moreWir verstehen das Profil der Professur für Westeuropäische Literaturen (abgekürzt weslit) als Aufforderung zur Auseinandersetzung mit Darstellungsweisen insbesondere (aber keinesfalls nur) in literarischen Texten. Das macht eine kritische Haltung in Studium, Lehre und Forschung notwendig. Das was gesagt wird, ist abhängig davon wie es gesagt wird. Diese rhetorische Einsicht ist grundlegend für literaturwissenschaftliches Arbeiten.
Mit der Analyse des komplexen Zusammenspiels rhetorischer, ästhetischer, medialer und materieller Praktiken, Strategien und Verfahren plädieren wir für ein Gegen-den-Strich-lesen der Tradition, für die Erforschung der Mechanismen von Kanonisierungen und für die philologisch sorgfältige Arbeit an einem anderen Kanon.
Das Attribut ‚westeuropäisch‘ definiert weniger einen eng abgesteckten Gegenstandsbereich, benennt eher eine oft unausgesprochen bleibende Perspektive auf Literatur, Ästhetik und Philosophie. Das erfordert eine gleichermaßen komparatistische und kulturtheoretische Reflexion. Literaturwissenschaften kulturwissenschaftlich zu betreiben, bedeutet für uns Grenzen einzureißen. Denn Literatur ist eine historische Variable.
Das Frankfurter Modell der Literaturwissenschaften kann sich auf seinen besonderen Standort mit Baumgarten und Kleist als Gründungsfiguren berufen. Als Grenzgänger stehen diese beiden Namen für ein immer wieder aktuelles Moment der Krise, das Wissensordnungen zwischen Philosophie und Literatur, Wissenschaft und Kunst, Denken und Darstellung produktiv in Bewegung setzt.
Dienstag und Donnerstag: 9-12 Uhr
oder nach Vereinbarung
Raum: HG 272
Andrea Allerkamp hat seit 2011 die W 3-Professur für Westeuropäische Literaturen an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) inne, wo sie bis 2015 Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs „Lebensformen + Lebenswissen“ war. Sie leitet den Doppelmaster "Philosophie und Kulturwissenschaften" (Track im Master "Literaturwissenschaft: Ästhetik Literatur Philosophie") in Kooperation mit der Université Paris 1. Seit 2022 ist sie Mitherausgeberin von Rhetorik - Ein internationales Jahrbuch.
Nach einem DAAD-Lektorat lehrte sie 22 Jahre lang an französischen Universitäten: als Professorin an der Université d’AixMarseille und an der Université de Poitiers sowie als Maître de Conférences an der Université de Toulouse II. 2004 erfolgte die HDR an der Université de Sorbonne-IV, 2002 habilitierte sie sich an der Humboldt-Universität zu Berlin, promoviert wurde sie 1990 an der Universität Hamburg. Sie erhielt zahlreiche internationale Einladungen; zuletzt war sie Gastprofessorin an der Université Paris I-Sorbonne und Fellow am Internationalen Kolleg Morphomata an der Universität zu Köln.
Jardin du Luxembourg
Andrea Allerkamp
Andrea Gremels vertritt die Professur von Andrea Allerkamp im WiSe 2024/25 und SoSe 25. Sie hat im Fach Romanistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert und habilitiert. Sie forscht im Bereich der französischen, karibischen und lateinamerikanischen Literaturen und Kulturen des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkt auf den Diaspora- und Migrationsliteraturen, den transkulturellen Studien und internationalen Avantgarden sowie der postkolonialen Theorie, der Inter- und Transmedialität und der Weltliteratur. Zu ihren zahlreichen Publikationen gehören die Monografien Kubanische Gegenwartsliteratur in Paris zwischen Exil und Transkulturalität (2014) sowie Die Weltkünste des Surrealismus: Netzwerke und Perspektiven aus dem Globalen Süden (2022).
Sie war Alexander von Humboldt-Stipendiatin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, am Institut für Lateinamerikastudien der Freien Universität Berlin und dem Colegio de México in Mexiko-Stadt. Sie ist Redaktionsmitglied des International Journal of Surrealism (University of Minnesota Press) und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der André Breton Society (Association Atelier André Breton) in Paris.
Andrea Gremels