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Ding-Welten

Ding-Welten der europäischen Romantik
Medien- und Zeichentheorie um 1800
3/6/9 ECTS
Seminar: MA, MEK: Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum // MAL: Wissenskulturen und Künste / Literaturtheorie als Kulturtheorie //
KGMOE: Menschen - Artefakte - Visionen
Montag, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: AM 204, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2018
Um 1800 fangen die Dinge an, zu sprechen – so zumindest der französische Philosoph Jacques Rancière. Diese These will das Seminar auf den Prüfstand stellen. Wenn die Dinge „sprechen“, werden sie dann zu Zeichen? Oder ist es vielmehr so, dass die konkreten Dinge in der europäischen Romantik eine eigene „agency“, eine Handlungsmacht erhalten? Was machen die neuen Deutungstheorien der Romantik (Schleiermacher, Ast, Novalis) aus der Konkretheit der Dinge der Welt? Wie reagieren Literatur und Kunst auf die Herausforderung, die das Ding in seiner Materialität darstellen kann? Welche Funktion übernimmt das „sprechende“ Ding in der romantischen Literatur? Die Vielzahl der Gemäldebeschreibungen in der europäischen Romantik lässt zudem weitere Fragen aufkommen: Wie verhalten sich die Bilddiskurse der Romantiker (Hoffmann, Schlegel, Tieck) zur Semiotik des Konkreten? Das Seminar stellt sich der Aufgabe, das Spannungsfeld zwischen der stummen Konkretheit der Dinge und ihrem Zeichen-Werden zu vermessen. Gemeinsam lesen und diskutieren wir literarische und philosophische Texte der deutschen, englischen, polnischen und russischen Romantik.
Literatur: Manfred Frank: Das individuelle Allgemeine. Textstrukturierung und -interpretation nach Schleiermacher, Frankfurt 1977. Neumann, Gerhard; Oesterle, Guenter; Bormann, Alexander von (Hg.): Bild und Schrift in der Romantik. Würzburg 1999.
Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Teilnahme; Bereitschaft zur Übernahme eines Referats
Leistungsnachweis: Referat, Essay, Hausarbeit