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Demokratietheorien

Prof. Dr. Michael Minnkenberg

Mittwoch, 11.15-12.45
Beginn: 13.04.2016

MA-Seminar
MASS Politik und Kultur; Migration, Ethnizität, Ethnozentrismus
MES ZB Politik
6/9 ECTS
 

“DEMOKRATIE (von griech. demos = Volk und kratein = herrschen, D. = Volksherrschaft, Herrschaft der Vielen, …); Oberbegriff für eine Vielzahl politischer Ordnungen...” (M. G: Schmidt, Wörterbuch zur Politik, Stuttgart 1995, S. 205). In der Tat ist “Demokratie” ein zugleich vielschichtiger wie auch universal verbreiteter und akzeptierter Begriff und dadurch fast schon nichtssagend. Oder in den Worten von Klaus von Beyme: “Der Demokratiebegriff entwickelt mehr und mehr die Tendenz, synonym mit allem Guten, Schönen und Wahren in der Gesellschaft zu werden“ (K. von Beyme, Die politischen Theorien der Gegenwart, München 1980, S. 189).

Dieser Tendenz will das sehr leseintensive Seminar entgegenwirken, indem verschiedenen theoretischen Ansätzen, Demokratie zu definieren, zu beschreiben und zu erklären, nachgegangen werden soll. Dabei wird ein Bogen geschlagen von den Staatsformenlehren der Antike über die Klassiker der Neuzeit bis hin zur modernen, empirisch orientierten und international vergleichenden Demokratieforschung. Im Mittelpunkt der Diskussion der einzelnen Originaltexte stehen die grundsätzlichen Fragen: Wer entscheidet? Wie wird entschieden? Was wird entschieden?

In anderen Worten, es geht um die theoretische Bestimmung der im Begriff der Volksherrschaft - in Abraham Lincolns berühmter Formel des “government of the people, by the people and for the people” - enthaltenen Dimensionen des Volkes (partizipatorische oder Elitendemokratie), der Übertragung des Volkswillens in Entscheidungen (direkte oder repräsentative Demokratie), der Entscheidungsmodi (Mehrheits- oder Konsensdemokratie) und der Anwendungsbereiche (formale oder materiale Demokratie).

Literatur:
Manfred G. Schmidt, Demokratietheorien. Eine Einführung. 5. Aufl. Wiesbaden 2010.

Teilnahmevoraussetzungen:
Gute passive Englischkenntnisse.

Leistungsnachweis:
Regelmäßige Partizipation, thought papers, Referat plus Thesenpapier (100 % für 6 ECTS oder 50 % für 9 ECTS), Hausarbeit (50 % für 9 ECTS).