Forschungsprojekte

Projekte

Im Folgenden finden Sie die laufenden Forschungsprojekte des IFES ebenso wie Projekte der jüngeren Vergangenheit.

In der interdisziplinären Arbeitsgruppe arbeiten Forschende der Viadrina zu den Themen Klimakrise, Nachhaltigkeit, Anthropozän sowie dem Verhältnis von Natur und Kultur. Die Arbeitsgruppe befindet sich aktuell in der Konsolidierungsphase.

 

 

Projektförderung: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
Laufzeit: November 2020-April 2021
Leitung: Dr. Anja Hennig, Institut für Europa-Studien der Europa-Universität Viadrina

Projektpartner: 
Prof. Dr. Jörg Hackmann, Historische Institut der Universität Stettin
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Willy-Brandt-Zentrum für Deutschlandstudien der Universität Breslau

 

1. INTERDISZIPLINÄR – TRANSNATIONAL – REGIONAL
Das transnationale Projekt verortet sich im Bereich der interdisziplinären Public History-Forschung. Unsere Ausgangshypothese lautet, dass sich heutige Geschichtsdeutungen als Positionierung für oder wider das liberaldemokratische Projekt lesen lassen. Auf Grundlage dieser Annahme wird analysiert, welche Rolle die lokale bzw. regionale Ebene im Sinne von Orten, Akteuren und Politiken im Widerstreit um liberaldemokratische Perspektiven spielt und wie sie sich zu nationalen und transnationalen historischen Narrativen verhält.

2. WERKSTATTGESPRÄCHE UND ÖFFENTLICHE DISKUSSIONEN
Das Projekt ist explorativ und partizipativ angelegt. Es basiert auf drei thematisch fokussierten geschichtspolitischen Werkstattgesprächen, die (voraussichtlich) zwischen November 2020 und April 2021 in Frankfurt(Oder), Breslau und Stettin stattfinden. Sie bestehen aus jeweils einem geschlossenen und einem öffentlichen Veranstaltungsteil, bei dem Wissenschaft, Politik und (Erinnerungs)praxis über die leitenden Fragen zur Regionalität und Public History im Disput um/gegen liberaldemokratische Prinzipien ins Gespräch kommen, auch, um eine Forschungsagenda für ein größer angelegtes Projekt zu entwickeln.

3. NETZWERK FÜR FORSCHUNG UND LEHRE
Das Projekt versteht sich auch als Ausgangspunkt für ein deutsch-polnisches Forschungs- und Lehrnetzwerk, das sich angesichts der fundamental unterschiedlichen Kriegserfahrungen, Kriegserinnerungen und Erinnerungspolitiken in Polen und Deutschland für ähnliche Mechanismen und Tendenzen heutiger Geschichtsdeutungen interessiert und im Lichte des internationalen Diskurses betrachtet. Es zielt darauf, Studierende und Lehrende beider Länder mit ähnlichen Interessen zusammenzubringen und in der Lehre u.a. durch online-Formate zu kooperieren.

 

 

 

Das gegenwärtige Verständnis von „Europäisierung“ ist nach wie vor geprägt von teleologischen und linearen Vorstellungen, zunehmender Integration und Fortschritt. Allerdings sind und waren Momente intensiver europäischer Entwicklung stets von Ambivalenz und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet. Das Forschungsprojekt „Ambivalenzen der Europäisierung“ verfolgt das Ziel, diese Ambivalenzen als Kern der Europäisierung zu verstehen und zu systematisieren.

Die Ausgangshypothese des Projekts lautet dabei, dass Moderne und Europa seit ihrer gemeinsamen Genese im 18. Jahrhundert eng miteinander verknüpfte Konzepte sind. Da die Ambivalenzen den notwendigen komplementären Gegenpart der Moderne als Ordnung darstellen, konstituieren sie ebenso den Kern der Europäisierung. In diesem Sinne waren es nicht friedliche Momente, sondern vielmehr Krisen, Konflikte, Widerstände und Unbestimmtheit, welche die historische Entwicklung Europas maßgeblich beeinflusst haben.

Tendenzen der Homogenisierung und Differenzierung, der Integration und Desintegration sowie der Synchronisierung/Beschleunigung und Entsynchronisierung/Verzögerung sind gleichzeitig präsent und bilden den Motor einer prinzipiell nichtlinearen Europäisierung. Ambivalenzen werden im Projekt in drei Dimensionen als empirische Phänomene analysiert: symbolische Bedeutungen, historische Vielschichtigkeit und institutionelle Praktiken stehen im Fokus eines umfassenden, interdisziplinären und nicht-teleologischen Verständnisses von Europäisierung.

Der Sammelband "Ambivalenzen der Europäisierung. Beiträge zur Neukonzeptionalisierung der Geschichte und Gegenwart Europas", der von Timm Beichelt, Clara Frysztacka, Claudia Weber und Susann Worschech herausgegeben wurde, erschien 2020 im Franz Steiner Verlag.

Projektbearbeiter*innen: Timm Beichelt, Clara Frysztacka, Claudia Weber, Susann Worschech

Institut für Europa-Studien (IFES)

Postanschrift: Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt (Oder)