ValEUs

ValEUs Forschungsnetzwerk

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ValEUs research network to tackle EU foreign policy challenges

Projektbeschreibung

 

Als übergreifende Forschungsinitiative unter der Leitung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) widmet sich das Projekt den aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union (EU) und untersucht mögliche Gegenstrategien.
Das Projekt mit dem Titel "ValEUs. Research & Education Network on Contestations to EU Foreign Policy" wird von der EU-Kommission im Rahmen des Jean Monnet Policy Network (JMPN) ab Januar 2024 für drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro gefördert.

Das ambitionierte Vorhaben, an dem 20 Partnerinstitutionen aus 17 Ländern auf fünf Kontinenten beteiligt sind, untersucht die Außenpolitik der Europäischen Union und ihre umkämpften Werte. Professor Dr. Timm Beichelt, Viadrina-Professor für Europastudien und Leiter des Netzwerks, betont die Bedeutung der Aufgabe, zu überprüfen, ob die EU die Werte einhält, die sie sich selbst und anderen verspricht. Themen wie Migration, Asylpolitik und der EU-Erweiterungsprozess werden als mögliche Bereiche einer systematischen Abweichung von etablierten normativen Standards hervorgehoben.

Das Netzwerk „ValEUs“ plant gemeinsame interdisziplinäre Forschungsprojekte, beteiligt sich an Lehrformaten und bietet mit Konferenzen, Summer Schools und einem groß angelegten Online-Kurs eine Plattform für den fachlichen Austausch. Darüber hinaus will das Projektkonsortium gesellschaftliche Debatten anstoßen und Empfehlungen für politische Akteure und die Zivilgesellschaft entwickeln.

 

 

Die Europäische Union, die sich der Wahrung von Werten wie Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und Solidarität verschrieben hat, steht bei der Umsetzung ihres außenpolitischen Mandats weltweit vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Entgegen der Erwartung einer weltweiten Akzeptanz der EU-Werte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs haben der Aufstieg illiberaler Regierungen, Konflikte wie die Jugoslawienkriege und die russische Aggression in der Ukraine sowie die mangelnde Bereitschaft wichtiger internationaler Mächte, Völkerrechtsverletzungen zu verurteilen, zu einer Neubewertung der Wirksamkeit der EU bei der Friedenssicherung beigetragen.

Erschwert werden die Bemühungen der EU durch interne Herausforderungen wie wachsende Ungleichheiten, populistische Bewegungen und umkämpfte Politikfelder wie Migration, Klima und Energie. Das „ValEUs“-Netzwerk will eine realistische Darstellung der EU-Außenpolitik liefern, alternative politische Agenden entwickeln und Gegenstrategien für künftige Auseinandersetzungen aufzeigen. Darüber hinaus verfolgt es das Ziel, die Rolle der Universitäten als global verantwortliche, sozial engagierte und demokratische Akteure neu zu definieren.

Vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Dynamik versteht sich „ValEUs“ als Impulsgeber für kritische Analysen und zukunftsorientiertes Denken, um das Engagement der Europäischen Union für ihre Grundwerte auf internationaler Ebene zu stärken. Die Initiative erkennt die Dringlichkeit einer Neubewertung der europäischen Außenpolitik dreizehn Jahre nach dem Vertrag von Lissabon an und betont die Notwendigkeit einer erneuten Konzentration auf Demokratie, Menschenrechte und die Förderung der Werte der EU weltweit.

Weitere Details

Für weitere Details besuchen Sie die Projektwebsite oder hören Sie sich den Podcast an, in dem Professor Timm Beichelt im Interview über die grundlegenden Themen des Projekts spricht. Neben der Diskrepanz zwischen den Verpflichtungen Europas und seinen Taten werden auch Migrationspolitik, Sozialdemokratie und die Auswirkungen auf die Beziehungen zu Ländern wie der Ukraine thematisiert.

Institut für Europa-Studien (IFES)

Postanschrift: Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt (Oder)