Lehre an der Professur Vergleichende Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Überblick über die Lehrveranstaltungen
Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte beinhaltet auch koloniale und postkoloniale Geschichte, Geschlechtergeschichte, Umweltgeschichte, Globalgeschichte und viele weitere Felder der Geschichtswissenschaft. Die von dieser Professur angebotenen Seminare und Vorlesungen stellen Europa immer in globale Kontexte. Damit werden keine eurozentrischen Erzählmuster wiederholt, sondern – ganz im Gegenteil – europäische Entwicklungen auch aus externen Wirkungen und Wechselwirkungen verständlich gemacht.
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Prof. Dr. Klaus Weber
- Große Scharrnstraße 59 | 15320 Frankfurt (Oder)
- Raum: HG 63
- +49 335 5534 2242
- weber@europa-uni.de
Wintersemester 2025/2026
Prof. Dr. Klaus Weber
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
KUL-14545
Forschungskolloquium (Präsenzveranstaltung): GMT: Forschungsmodul // KGMOE: Forschungsmodul
BA CuSo: 3 ECTS // MA: 3/6/9 ECTS
Veranstaltungsbeginn: 14.10.2025 Di, 18:15 - 19:45 Uhr
Dieses Forschungskolloquium dient der Diskussion neuer konzeptioneller Ansätze zur Europäischen Geschichte. Es werden in Arbeit befindliche Frankfurter Abschlussarbeiten – Dissertationen oder Masterarbeiten – vorgestellt, aber auch auswärtige Referentinnen und Referenten eingeladen. Vor allem die Studierenden des MA „Geschichte der Moderne transkulturell“ sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, um relevante Theorien und Methoden in einem breiten thematischen Spektrum zu diskutieren. Leistungen können und sollen auch schon vor der Abschlussphase erbracht werden: mit forschungsbezogenen Essays oder Hausarbeiten, die idealerweise schon zum eigenen Abschluss hinleiten.
Leistungsnachweise: Essays, Hausarbeit
Sprache: Deutsch
Prof. Dr. Klaus Weber
KUL-14544
6 ECTS
Vorlesung (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Einführung
Veranstaltungsbeginn: 14.10.2025 Di, 11:15 - 12:45 Uhr, Raum AM 104
Im kulturwissenschaftlichen Verständnis ist alles menschliche Tun Teil der Kultur: das Handeln der Menschen in ihren privaten Sphären, bei der Arbeit, in der Politik, in Freizeit und Konsum, in ihrem Umgang mit der Geschichte, und natürlich in der Kultur im konventionellen Verständnis. In den disziplinären Schwerpunkten der Fakultät – Sozialwissenschaften, Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Sprach- und Medienwissenschaften – bietet die Veranstaltung eine erste Orientierung. Wir gehen aber auch ins Freie: in die Topographie und an die politischen und kulturellen Institutionen von Frankfurt (Oder), um ganz konkret am Beispiel von Gesellschaft und Geschichte der Stadt kulturwissenschaftliche Ansätze und Anwendungen vorzustellen. So bietet die Einführung nicht nur Einblicke in Theorien, Konzepte und konkrete Praxis, sondern auch in Berufsfelder für Kulturwissenschaftler*innen. Außerdem werden wir so den Ort Frankfurt erkunden, der durch die Erfahrung zweier Diktaturen, die Transformation nach dem Ende der DDR und die Grenzlage an der Oder immer wieder besonders gefordert war und ist.
Literatur: Stephan Moebius: Kultur. Bielefeld (transcript) 2009.
Teilnahmevoraussetzungen: Anmeldung über Moodle.
Hinweise zur Veranstaltung: Der von Felix Töppel bestrittene Begleitkurs vertieft die Inhalte, der Begleitkurs von Jan-Marius Rogler vermittelt methodische Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Die Teilnahme an diesen beiden Kursen ist verpflichtend.
- Fachtutorium I: Einführung in die Kulturwissenschaften;
Felix Töppel: Di 14:15-15:45 Uhr; Raum: AM 104 - Fachtutorium II: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens;
Jan-Marius Rogler: Mo oder Mi 16:15-17:45 Uhr; Raum: AM 105
Leistungsnachweise: Aktive Teilnahme, wöchentliche Lektüren, Klausur
Sprache: Deutsch
Prof. Dr. Klaus Weber
KUL-14570
3/6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): GMT: Zentralmodul: Geschichte der Moderne in transkultureller und transdisziplinärer Perspektive
Veranstaltungsbeginn: 16.10.2025 Do, 11:15 - 12:45 Uhr, Raum: AM 202
Das Einführungsseminar vermittelt die methodischen Fundamente einer transkulturell und transdisziplinär orientierten Geschichtswissenschaft. ‚Kultur‘ wird dabei nicht als homogene und abgrenzbare Einheit, sondern als immer schon durchmischte Konstellation gedacht, die sich in Diskursen und kulturellen Praktiken, in historischen Deutungen und symbolischen Repräsentationen von Wirklichkeit manifestiert. Anhand von theoretischen Grundlagentexten und exemplarischen Quellenanalysen führt der Kurs in die Geschichte einer Moderne ein, die sich in der Grenzziehung und Grenzüberschreitung zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen, zwischen kulturellen Formationen und Regionen innerhalb Europas, im Bewusstsein von Zeit und Geschichte sowie zwischen verschiedenen Wissens- und Wissenschaftskulturen konstituiert.
Literatur:
- Wolfgang Welsch: Was ist eigentlich Transkulturalität?, in: Lucyna Darowska / Thomas Lüttenberg / Claudia Machold (Hg.): Hochschule als transkultureller Raum? Kultur, Bildung und Differenz in der Universität, Bielefeld 2010, S. 39–66;
- Jürgen Erfurt: Transkulturalität – Prozesse und Perspektiven, Tübingen 2021.
Hinweise zur Veranstaltung: Anmeldung über Moodle.
Leistungsnachweise: Hausarbeit, Essay, Referat
Sprache: Deutsch
Prof. Dr. Klaus Weber / Felix Töppel, M.A.
KUL-14562
BA Kuwi/BA CuSo: 6 ECTS // MA: 6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Praxisrelevante Fertigkeiten
Veranstaltungsbeginn: 13.10.2025 Mo, 14:15 - 15:45 Uhr, Raum: AM 204
Anlässlich des 250. Geburtstags des Schriftstellers Heinrich von Kleist (1777-1811) laufen die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2027. Die Teilnehmer*innen dieses Seminars werden einen Beitrag im Programm der Europa-Universität Viadrina zum Kleistjahr gestalten. Immerhin ist Frankfurt/O. sein Geburtsort – und hier hat er auch studiert. Formal und inhaltlich ist der Beitrag allerdings noch ganz offen. Denn: Was tun mit Kleist? Diese Frage ist Kern und Ausgangspunkt des Seminars. Viele seiner Werke sind so ambivalent und vieldeutig, dass sie in verschiedenen Zeiten von verschiedensten Seiten vereinnahmt wurden. Entsprechend wird es nicht nur um Kleists Stücke und Novellen, sondern auch um deren Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte gehen – von der Wilhelminischen Zeit über den Nationalsozialismus bis in die DDR und die BRD. Die Schwerpunkte (z.B. die Themen früherer Kleistjahre oder Spannungen und Ambivalenzen in den Werken) werden in der Startphase von der Seminargruppe bestimmt. Für die visuelle Umsetzung – z.B. in einer kleinen Ausstellung oder in Kurzfilmen – ist fürs Sommersemester 2026 eine Zusammenarbeit mit einer Seminargruppe aus den Bereichen Medien und Design der Hochschule Macromedia (Leipzig) geplant. Die Teilnehmer*innen in unserer Gruppe sind ermuntert (nicht verpflichtet), in dieser Folgeveranstaltung mitzuarbeiten (siehe Hinweise).
Literatur:
- Günter Blamberger: Heinrich von Kleist: Biographie, Frankfurt am Main 2011.
- Gerhard Schulz: Kleist. Eine Biographie, München 2007
Hinweise zur Veranstaltung: Im SoSe 2026, bei der wissenschaftlich-inhaltlichen Begleitung dieser Leipziger Gruppe, erwerben Sie nicht nur Fähigkeiten im Bereich der Wissens- und Wissenschaftskommunikation; von den Leipziger Studierenden und dem dortigen Dozenten lernen Sie auch Denkweisen und Arbeitsmethoden von Designern kennen. In der für viele Berufsfelder relevanten Veranstaltung winken 6 ECTS. Voraussetzung ist aktive und erfolgreiche Teilnahme im Seminar „Was tun mit Kleist?“ im WiSe 2025/26.
Leistungsnachweise:
- Der Leistungsnachweis ist von der Modulzuordnung abhängig. Forschungsmodul: 6/9 ECTS für eine Hausarbeit oder kumulative Essays.
- Praxisrelevante Fertigkeiten: 6 ECTS für Recherche, Auswahl, Bearbeitung und Kommentierung von textuellen Quellen, Bild- und/oder Audiomaterial etc.
Sprache: Deutsch
Felix Töppel, M.A.
Kulturpessimismus. Kontinuitäten und Brüche, 19. bis 21. Jahrhundert
KUL-14548
BA Kuwi: 6 // BA CuSo: 6/9 ECTS // BA RePo: 6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Einführung // Kulturgeschichte: Einführung
Veranstaltungsbeginn: 14.10.2025 Di, 16:15 - 17:45 Uhr, Raum: AM 202
Die Beobachtung der Gegenwart lässt bisweilen wenig Raum für Optimismus. Wir alle kennen wahrscheinlich die Eintrübung des Horizonts, wenn es um die Zukunft geht. Das Phänomen ist nicht neu. Der Begriff „Kulturpessimismus“ kam erstmals im späten 19. Jahrhundert auf und bezieht sich seither vorrangig auf die Skepsis konservativer Kulturkritiker im Hinblick auf den Zustand der jeweiligen Gegenwart. Sie verbanden ihre Kritik an Modernität und Liberalismus mit eigenen Reformvorschlägen und utopistischen Vorstellungen. Einige dieser frühen Kulturpessimisten wurden, so etwa von Fritz Stern, auch als Wegbereiter des Nationalsozialismus verstanden. Wie Michael Pauen betont, gehen solche pessimistische Theorien auf eine Vielzahl „subjektive[r] Motive“ und „objektive[r] Entstehungsbedingungen“ zurück. Es handelte sich um teils sehr heterogene Vorstellungswelten, die allenfalls in einem geschichtsphilosophischen Determinismus einen gemeinsamen Nenner finden. So ordnet man den Kulturpessimismus eher dem konservativen und/oder rechten Milieu zu, aber es gibt auch Kritiker der Moderne außerhalb dieses Spektrums, z.B. Theodor Adorno und Max Horkeimer. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Schriften der Zeit vom 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart, die unter dem Aspekt des Kulturpessimismus behandelt werden. Dabei gilt es zunächst zu klären, was wir unter Kultur und Kulturpessimismus überhaupt verstehen können. Wir untersuchen, von welchen ideologischen Standpunkten aus die Kritiker argumentieren und welche Entwürfe sie dem von ihnen identifizierten Werteverlust entgegenstellen.
Literatur:
- Michael Pauen: Pessimismus. Geschichtsphilosophie, Metaphysik und Moderne von Nietzsche bis Spengler, Berlin 1997.
- Fritz Stern: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland, 4. Auflage, Stuttgart 2024.
- Andreas Reckwitz: Verlust. Ein Grundproblem der Moderne, Berlin 2024.
Leistungsnachweise: Essays oder Hausarbeit
Sprache: Deutsch
Zurückliegende Lehrveranstaltungen
Prof. Dr. Michael Höhle
Zwischen Kloster und Welt - die Zisterzienser
Prof. Dr. Klaus Weber befand sich im Sommer 2025 im Forschungssemester.
Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Klaus Weber
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
Prof. Dr. Klaus Weber
Einführung in die Kulturwissenschaften
Felix Töppel, M.A.
Tutorien zur Einführung in die Kulturwissenschaften:
- Tutorium 1: Begleitung zur "Einführung in die Kulturwissenschaften"
- Tutorium 2: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Prof. Dr. Klaus Weber
„Viva la muerte“ 1936-39: der Spanische Bürgerkrieg
Prof. Dr. Klaus Weber
Industrializing and Modernizing State and Nation: Europe and East Asia (19th-21st Century)
Prof. Dr. Michael Höhle
Krieg und Frieden in der Geschichte des Christentums
Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Klaus Weber
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
Prof. Dr. Klaus Weber
Einführung in die Kulturwissenschaften
Felix Töppel, M.A.
Tutorien zur Einführung in die Kulturwissenschaften
- Tutorium 1: Begleitung zur "Einführung in die Kulturwissenschaften"
- Tutorium 2: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Prof. Dr. Klaus Weber
Europa im globalen Kontext: von der europäischen Expansion bis in die Gegenwart
Prof. Dr. Klaus Weber / Dr. Markus Nesselrodt
Palästina und Israel: eine europäisch-nahöstliche Geschichte (ca 1780 bis heute)
Prof. Dr. Klaus Weber / Prof. Dr. Andreas Bähr
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
MEK Forschungsmodul / GMT Forschungsmodul
Prof. Dr. Klaus Weber
Europe's Jewish Minorities between Tradition and Modernity (18th-21st Centuries)
Seminar
Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast / Prof. Dr. Klaus Weber
Industrie und Kultur in Europa, Teil 3: 19.-21. Jahrhundert
Seminar
Prof. Dr. Michael Höhle
Wie die Welt verändern? Hutten - Luther - Müntzer
Seminar
Felix Töppel M. A.
Eurozentrische Anthropologie an der alten Viadrina: Wege zum wissenschaftlichen Rassismus?
Seminar
Literaturempfehlungen für Studierende
Pim de Zwart / Jan Luiten van Zanden: The Origins of Globalization. World Trade in the Making of the Global Economy, 1500-1800. Cambridge - New York (Cambridge University Press) 2018.
Peer Vries: Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums. England, China und die Welt in der Frühen Neuzeit. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2013.
(engl.: Escaping Poverty. The Origins of Modern Economic Growth, Wien 2013)
Emily S. Rosenberg (Hg.): Weltmärkte und Weltkriege 1870-1945 (Geschichte der Welt, Bd. 5). München (C.H. Beck) 2012
(engl.: A World Connecting 1870-1945, Cambridge MA 2021)
Jochen Meissner / Ulrich Mücke / Klaus Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. Berlin (C.H. Beck) 2008.
Charles Tilly: Die europäischen Revolutionen. München (C.H. Beck) 1993.
(engl.: The European Revolutions, 1492-1992, Oxford 1993)
Regeln für Hausarbeiten und Essays
Deckblatt
- Name, Studienfach und Matrikelnummer von Autor*in
- Name von Dozent*in
- Titel und Semester der Veranstaltung
- Modul und angestrebte ECTS
Zitate
- Wörtliche Zitate müssen gekennzeichnet und mit der entsprechenden Anmerkung versehen sein; auch bei nicht wörtlicher Übernahme von Gedankengängen oder Inhalten muss eine Anmerkung auf das benutzte Werk hinwiesen.
- Alle Zitate müssen mit Anführungszeichen gekennzeichnet werden.
Anmerkungen
- Fußnoten (nicht Endnoten);
bei Büchern mit Autor*in, Titel, Ort, Verlag, Jahr der Publikation, Seite;
bei Aufsätzen mit genauer Angabe der Zeitschrift bzw. des Sammelbandes und der Seiten.
Literaturliste bzw. Bibliografie
- Jede Hausarbeit (und jedes Handout) beinhaltet eine Liste der benutzten wissenschaftlichen Literatur, bei der die Internetquellen allenfalls ein Fünftel einnehmen.
Eigenständigkeitserklärung
- Siehe Studienordnung
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