Christian Dietrich: Vorlesung

Obwohl ihre theoretischen Wurzeln im 19. Jahrhundert liegen, hat die Kulturgeschichte in der Geschichtswissenschaft lange eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Dies änderte sich erst gegen Ende der 1980er Jahre. Friedrich Tenbrucks Vorschlag, „kulturelle Vergesellschaftung“ als herausgehobenen Gegenstand der Geschichtswissenschaft zu behandeln, markierte den Siegeszug kulturhistorischer Forschung in der deutschen Historiographie. Sie lief der bis dato dominanten Sozialgeschichte den Rang ab und differenzierte sich in den Folgejahren methodisch wie begrifflich immer weiter aus. Mittlerweile stehen mehrere Begriffe von Kulturgeschichte nebeneinander. Ihre Spannbreite reicht von der eng verstandenen Geisteswissenschaft bis zur Orientierung auf gesellschaftliche Verkehrsformen im Allgemeinen. Die Vorlesung zeichnet die theoretischen Grundlagen der Kulturgeschichte nach, diskutiert verschiedene kulturhistorische Arbeitsmethoden und zeigt, warum kulturhistorisches Denken von der Interdisziplinarität lebt.

Literatur: Gangolf Hübinger, Kulturgeschichte, in: Grundbegriffe der Geschichtswissenschaft, Stuttgart 2019, S. 198 – 202

Leistungsnachweis: Klausur

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