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Macht- und Differenzstudien

 

Die Theorien und Praktiken der Macht (-verhältnisse, -hierarchien, -mechanismen)

 

In der Sprache, Gesellschaft, Politik, Arbeit, Kommunikation, Wissenschaft – überall hier  begegnen uns Strukturen, Hierarchien, Ordnungen, Gesetze, Normen und andere Mechanismen, die eine  bestimmte Vorstellung von der gut funktionierenden Welt aufrechterhalten. Mitunter entstehen in diesem System allerdings neben der ordnenden Wirkungen Orte des Ausschlusses, Delegalisierung, Unterdrückung bis zur Auslöschung der Existenzen. Die Verstrickung von den genannten Elementen und Bereichen zeichnet sich durch eine auffällige Stabilität trotz einiger Ausnahmen und Variationen. Um einen Namen dieser strategischen Situation in der Gesellschaft zu geben hat Michel Foucault den Begriff der „Macht“ in die nähere Betrachtung gezogen. Die Beschäftigung mit diesem „Macht“-Begriff in seiner politischen Bedeutung als offensichtliche Herrschaft einiger Subjekte über andere, aber auch in dem beinahe metaphorischen Sinne Foucaults sind ein Leitfaden dieser Zusammenstellung von Seminaren, die an der Europa-Universität Viadrina für die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und Disziplinen angeboten werden. Diese Liste sollte Ihnen eine Orientierung im Studium vereinfachen, falls Sie Interesse an der Vertiefung dieses Phänomens in der Forschung und in der gesellschaftlich-politischen Praxis haben. In vielen Fällen ergibt sich sogar aus der Zusammenstellung ein Hinweis auf die Module und Studiengänge, die sich verstärkt mit diesem Themenbereich beschäftigen.

Die Liste wird in jedem Semester anhand der Zusendungen von Dozierenden und Studierenden aktualisiert. Sie soll in Zukunft über die alleinige Aufzählung der Lehrveranstaltungen hinausgehen und schreibt sich in die Bemühungen der Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies, eine Schlüsselqualifikation an der Viadrina einzuführen ein. Diese fachübergreifende Schlüsselqualifikation soll künftig eine kritische und handelsorientierte Auseinandersetzung mit den oben genannten Phänomenen in interdisziplinären Zusammenhängen zu einer Kompetenz ausbilden. Wenn Sie an einer Mitarbeit interessiert sind, sind Sie herzlich eingeladen. Wenden Sie sich diesbezüglich an Darek K. Balejko (balejko@europa-uni.de). Die Liste ist im Internet auf der Seite der Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies immer aktualisiert zu finden.

Lehrveranstaltungen

Projekte

Texte

Wintersemester 2013/14

Lehrveranstaltungen

1)

Chołuj, Bożena

Literary und translational turn als textuelle Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MA Literaturwissenschaft WM 4.1 // MICS Translation Studies

Donnerstag, 14-täglich, 11.00 - 14.00 Uhr, Ort: CP200, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2013

Literary und translational turn gehören zu den wichtigen cultural turns der 80er Jahre, in deren Zentrum Text als Form und als Medium der Wissensvermittlung steht. Wir stellen im Seminar nicht nur die Frage nach dem Sinn der Unterscheidung von turns, sondern auch danach, wieweit sie miteinander zusammenhängen. Die Übersetzungsproblematik betrifft unbestritten die Textproduktion im Prozess der Kommunikation, sie ist aber nicht auf die Kommunikationsproblematik zu reduzieren. Was ist sie noch? Welche Rolle spielt sie in der globalisierten Welt? Welche kulturwissenschaftlichen Aspekte der Übersetzung sind in der Forschung jener turns erkennbar? Im Seminar befassen wir uns nicht nur mit theoretischen Texten zu diesem Thema, sondern auch mit den konkreten Übersetzungen, wobei die literarische Übersetzung im Zentrum unseres Interesses stehen wird.

Literatur:

Doris Bachmann-Medick: Cultural turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Berlin 2009;

Eberhard Berg/ Martin Fuchs (Hrsg.): Kultur, soziale Praxis, Text. Frankfurt/M. 2003;

ders.: Travel and translation in the Late Twentieth Century. Cambridge/Mass, London1997;

ders.: Die künstlichen Wilden. Der Anthropologe als Schriftsteller. Münster, Wien 1988;

Hayden White: Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Stuttgart 1986.

Teilnahmevoraussetzungen:

regelmäßige und aktive Teilnahme

Leistungsnachweis:

Referat / Essay /Hausarbe

2)

Chołuj, Bożena

Ästhetische, textuelle und politische Auseinandersetzungen mit der Gender-Problematik

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS WM Gender Studies

Donnerstag, 14-täglich, 14.30 - 17.30 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2013

Die Gender-Problematik steht im Zentrum von Gender Studies, aber mittlerweile gehört sie auch schon zu den Interessensbereichen vieler anderer Wissenschaftsdisziplinen und auch der Politik. Im Seminar analysieren wir Auseinandersetzungen mit dieser Problematik in Kunst, Literatur, Publizistik und in politischen Debatten. Wir fragen danach, welche Veränderungen durch die Gender-Kategorie ausgelöst wurden, welche Forschungsperspektiven sich dank dieser Kategorie geöffnet haben und welche Forschungsobjekte durch sie in den Vordergrund rücken. Ist Gender eine wissenschaftliche Tatsache im Sinne von Ludwik Fleck geworden? Unsere Fragestellung ist wissenschaftstheoretisch und wissenschaftsgeschichtlich.

Literatur:

Basislektüre: Ludwik Fleck: Über die Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Frankfurt/M 1980;

Bußmann/Hof (Hrsg.): Genus. Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Stuttgart 1995;

Christina von Braun/Inge Stephan (Hrsg.): Gender Studien. Eine Einführung. Stuttgart 2000

Teilnahmevoraussetzungen:

regelmäßige und aktive Teilnahme

Leistungsnachweis:

Referat / Essay /Hausarbeit

3)

Chołuj, Bożena

Differenz-, Gender- und Grenzforschung (Kolloquium)

3/6/9 ECTS

Kolloquium: MA, MA WM Transdisciplinary Gender Studies und interessierte Doktorand*innen

Donnerstag und Freitag (Block), Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2013 um 18.00 Uhr

Das Kolloquium zu Differenz-, Gender- und Grenzstudien richtet sich an fortgeschrittene Masterstudierende und Promovierende, die in diesem Bereich ihre Recherchen durchführen und nach methodologischer Unterstützung suchen, die ihnen beim Verfassen der Arbeiten behilflich sein kann. Unter Differenz verstehen wir nicht nur die geschlechtliche Differenz, sondern auch jede andere, etwa nationale, kulturelle, konfessionelle, ethnische, also solche, die die Menschen voneinander unterscheiden, abgrenzen oder voneinander distanzieren. Grenzproblematik gehört auch zu diesem Themenkomplex, solange diese mit Differenzen bzw. Differenzierungsprozessen verbunden ist. In diesem Semester konzentrieren wir uns auf das non-duale Denken. Die Fragmente der Abschlussarbeiten werden im Kolloquium präsentiert und zusammen mit vorgelegten themengebundenen Lektüren intensiv diskutiert. Das Programm des Kolloquiums und die Sekundärliteratur hängen von den Themen der Studierenden ab und werden am Beginn des Semesters erstellt.

Literatur:

Ludwik Fleck: Über die Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Frankfurt/M 198o;

Josef Mitterer: Das Jenseits der Philosophie. Wider das dualistische Erkenntnisprinzip. Wien 1992;

ders.: Die Flucht aus der Beliebigkeit Frankfurt/M 2001

Hinweise zum Blockseminar:

7-8.11; 5-6.12; 9-10.01; 6-7.02

Leistungsnachweis:

Referat / Essay /Hausarbei

4)

Gorzelniak, Samanta

Väter. Eine interdisziplinäre Lektüre.

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS WM Gender Studies

Mittwoch, 14-täglich, 14.00 - 17.00 Uhr, Ort: CP 156, Veranstaltungsbeginn: 23.10.2013

In Anknüpfung an die kritische Auseinandersetzungen mit Männlichkeits-konzepten widmet sich dieses Seminar dem Forschungsfeld Väter. Mittels interdisziplinärer Perspektiven auf das jüngst in den Medien debattierte Thema („neue Väter“) wird sich soziologisch, kulturwissenschaftlich, literaturwissenschaftlich, philosophisch, medienwissenschaftlich, naturwissenschaftlich, erziehungswissenschaftlich und auch immer gendersensitiv Begriffen rund um Väterfigur(ation)en genähert: Reproduktion, Kopfgeburt, Familie, Gewalt, Liebe, Erziehung, Vorbildfunktion, Religion, Generation, Autorität usw.

Literatur:

Lektüreempfehlung: Jürgen Martschukat, Olaf Stieglitz (Hg.), Väter, Soldaten, Liebhaber. Bielefeld 2007;

Wojciech Kuczok: Dreckskerl. Eine Antibiographie. Berlin 2012

5)

Kasten, Anna / Chołuj, Bożena

Diskursanalyse - Wissensfabrik

6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS Transdisziplinäre Gender Studies

Blockseminar, Ort: CP 27, Veranstaltungsbeginn: 16.10.2013

Wissenschaft produziert Wissen. Die Diskursanalyse ist ein Instrument, das Wissen materialisiert. Im Seminar setzen wir uns mit dem Diskursbegriff und den verschiedenen Ansätzen der Diskursanalyse auseinander. Im praktischen Teil des Seminars erarbeiten wir in Projektgruppen eigene Forschungsdesigns. Wir reflektieren solche Fragen wie: Mit welchen Forschungsmethoden können Diskurse untersucht werden? Was gehört zum empirischen Material? Mit welchen Methoden werte ich mein Material aus? Wie bereite ich meine Forschungsprojekte vor? Wie gehe ich mit den Selbstverständlichkeiten im untersuchten Diskurs um? Welchen Stellenwert messe ich dem diskursiven Schweigen bei? Die Bereitschaft in Projektgruppen zu arbeiten, wird vorausgesetzt.

Literatur:

Chołuj, Bożena (2006): Die Macht des Schweigens über Maria, in: Czarnecka, Mirosława, Ebert, Christa, Szewczyk, Grażyna Barbara, Wrocław-Dresden, S. 151-161;

Foucault, Michel (1993): Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt am Main;

Keller, Reiner (2007): Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen, 3.Aufl., Wiesbaden.

Hinweise zur Veranstaltung:

Block, Einführung am Mittwoch 16.10.13, 11 bis 13 Uhr; weitere Termine werden am 16.10. abgestimmt

Hinweise zum Blockseminar:

Informationstreffen am 16.10.2013

Leistungsnachweis:

Hausarbeit

6)

Woltersdorff, Volker

Queering Economy: Queer-Feministische Perspektiven auf Arbeit, Wirtschaft und Kapitalismus

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS Transdisciplinary Gender Studies

Block, Ort: CP 200

Veranstaltungsbeginn: 18.10.2013

Angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wird auch in den Gender- und Queer-Studien wieder vermehrt die Frage danach gestellt, wie ökonomische und Arbeits¬verhältnisse mit geschlechtlichen und sexuellen Verhältnissen zusammenhängen. Ein Symptom dafür ist, dass zur Krisenlösung etwa die Frauenquote für Aufsichtsräte oder sogenanntes „Diversity Management“ auf der politischen Tagesordnung stehen. Das Modell des alleinverdienenden Familienernährers hat dagegen ausgedient. Durch die Prekarisierung von Arbeit und Leben entstehen außerdem neue Herausforderungen für die geschlechtergerechte Organisation von Fürsorge und Pflege, Weiterbildung und Hausarbeit. Das Seminar will einen Überblick über ältere und aktuelle Debatten über geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und über die Wechselwirkung von Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Geschlechter- und Sexualitätenordnung geben. Ein besonderes Interesse liegt dabei darauf, welche Bedeutung die kapitalistische Transformation der letzten dreißig Jahre für die Geschlechterarrangements gehabt hat. Welcheemanzipatorischen Möglichkeiten, welche neuen normativen Zwänge ergeben sich daraus für nicht-traditionelle Lebensweisen, zum Beispiel von Emanzen oder Alleinerziehen oder Schwulen, Lesben und Trans*-Menschen? Um der üblichen Geschlechter- und Sexualitäten-„Blindheit“ ökonomischer Analysen zu begegnen, werden einige wichtige feministische und queer-theoretische Konzept und Analysen vorgestelt.

Literatur:

Boudry, Pauline/Brigitta Kuster/Renate Lorenz (Hg.): Reproduktionskonten fälschen! Heterosexualität, Arbeit und Zuhause, Berlin 1999

Groß, Melanie/Gabriele Winker (Hg.): Queer-|Feministische Kritiken neoliberaler Verhältnisse, Münster 2007;

Manske, Alexandra/Katharina Pühl (Hg.): Prekarisierung zwischen Anomie und Normalisierung. Geschlechtertheoretische Bestimmungen, Münster 2010;

Siliva Federici: Aufstand aus der Küche: Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution, Münster 2012

Weitere Literaturhinweise werden zu Seminarbeginn bekannt gegeben.

Hinweise zum Blockseminar:

Termine an den folgenden Tagen:

Einführung 18.10. 2013 16 c.t. – 18h

22./23.11. 2013 14:00-16:00 16:30-18:00

13./14.12. 2013 14:00-16:00 16:30-18:00

17./.18.1. 2014 14:00-16:00 16:30-18:00

Leistungsnachweis:

Essay, Hausarbeit

 Sommersemester 2013

Lehrveranstaltungen

1)

Abay, Fatih

Kulturelle (Gegen)-Darstellungen im Deutsch-Türkischen Film. Eine Kritische Filmanalyse

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-Vertiefung

Blockseminar, Ort: AM 02, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

Mit Beginn der Einwanderung türkeistämmiger Migranten in Deutschland hat sich ein Filmgenre in Deutschland etabliert, dass man heute alsDeutsch-Türkischer Film“ verstehen kann. In diesem Genre waren und sind immer weiterhin noch heute kulturelle Darstellungen im Film sichtbar die entweder in Form von einer Aufprallung diverser Stereotypen oder einer hybriden Verschmelzung der verschiedenen kulturellen Identitäten deutlich gemacht werden. In diesem Seminar werden bekannte und weniger bekannte Filme dieses Genre aus unterschiedlicher Zeit angeschaut und kritisch analysiert. Die ausgewählten Filme werden mit Lektüre aus der Soziologie und Anthropologie theoretisch begleitet, so dass eine kritische Diskussion und Analyse der Filme möglich ist.

Literatur:

Zu Beginn des Seminars wird eine Literatur- und Filmliste bekannt gegeben.

Hinweise zur Veranstaltung:

Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Teilnehmer beschränkt. Die Anmeldung ist NUR vom 01.04. (ab 11 Uhr) bis 05.04. (16 Uhr) möglich. Anmeldungen in diesem Zeitfenster mit kurzer Vorstellung und Betreff „Anmeldung Deutsch-Türkischer Film“ an: euv06447@europa-uni.de. Auswahl erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldung.

Hinweise zum Blockseminar:

Vorbesprechung am 09.04.: 14-16 Uhr. Das Seminar findet dann an folgenden Terminen von 9-18 Uhr statt: 18.04; 25.04; 16.05; 30.05.

Leistungsnachweis:

Kurze Essays und Hausarbeit

 2)

 Abay, Fatih

Islam in Germany and Europe - Controversiers, Actors and Movements

8 ECTS

Seminar: BA, Sozialwissenschaften-Vertiefung

Blockseminar, Ort: AM 02, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

Since 9/11, Islam has become visibly as a religion within different publics in Germany and Europe. Whether these are public debates on the headscarf, on building of mosques, on Muslim religiosity or on the social and political integration of Muslim communities and actors in Germany - Islam has gained a certain importance in Germany and Europe within the last years. This course will therefore attempt to look on these debates from the analysing perspective and will also try to look on these debates critically. Further, this course will look deeper on various Muslim actors and movements in order to provide a broader picture of Islam. Although this course will mainly focus on the key debates in Germany, it will also try to draw some comparisons to other European countries. The literature, which will be used in this course, will contain articles of various scholars from different disciplines such as Political Science, Sociology and Anthropolgy and will therefore open different perspectives on this interesting topic. This course is planning also one or two excursions to Berlin with visiting some Muslim communities.

Literatur:

The literature will be provided in a reader but also on moodle at the beginning of the term.

Hinweise zur Veranstaltung:

This course will be a ‚Blockseminar’, regular attendance is obligatory. The communication will be mostly done over moodle, please be sure to have access to it. The number of participants is limited to 20 persons. Registration ONLY from 25th March (11a.m.) to April 5th (4 p.m.) possible. Please send here an E-mail with a short introduction of yourself and with subject matter „Registration Course Islam“ to: euv06447@europa-uni.de

Hinweise zum Blockseminar:

First meeting: 09.04. (11.00-13.00 hrs) then on following dates: 16.04.; 23.04; 30.04; 07.05; 14.05; 21.05. (11.00-16.00 hrs) and 28.05. (11.00-13.00 hrs)

Leistungsnachweis:

presentations, discussion papers and final paper.

Sprache:

English

3)

Balejko, Dariusz K. 

Undoing Gender: Der Umgang mit dem Gendermachtregime

3/6/8/9 ECTS

Seminar: BA/MA, BA Kulturwissenschaften-Vertiefung

// MICS Transdisciplinary Gender Studies

Mittwoch, 16.15 - 17.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 10.04.2013

Die Vorstellung von Geschlechtlichkeit als einer performativen, im interaktiven Prozess hergestelltenIdentitätskonstruktion (im Sinne vondoing gender“) ermutigt zu einem Versuch diese Erkenntnis in subversive Praktiken umzusetzen, um einige ausschließende, verletzende, tödliche Auswirkungen des Genderregimes auf menschliche (und andere) Existenzen zu mindern oder außer Kraft zu setzen. Dazu können unterschiedliche Aktivitäten zählen, u. a.: Wissenschaftstheorie und –kritik, drag performance, Politik der Allianzen, Interventionen in der Medizin, im Recht, in der Sprache, geschlechtergerechte/gendersensible Didaktik, ästhetische/visuelle Experimente, gaga-feminism, ... und so viel mehr. Im Seminar werden wir vielfältige (Forschungs-)Perspektiven untersuchen, analysieren, kennenlernen, überprüfen und entwerfen. An die Thematik werden wir uns durch prozessorientiertes GenderKompetenzTraining herantasten und diese ingemeinsamer Seminararbeitvertiefen. Das Seminar lebt von der Aktivität aller Beteiligten und wird nach Absprache mit Teilnehmenden inhaltlich und methodisch gestaltet.

Literatur:

Butler, Judith Die Macht der Geschlechternormen dieGrenzen des Menschlichen, Frankfurt/M 2009

Die vollständige Liste wird zum Semesterbeginn im Moodle angegeben

Teilnahmevoraussetzungen:

Teilnahme am Gender Training; eine Anmeldung für das Seminar mit schriftlicher Motivation bitte per Mail an Dariusz K. Balejko (balejko@europa-uni.de) im Zeitraum von 27.03. bis 6.04.2013 abschicken.

Hinweise zur Veranstaltung:

Im Seminar ist ein verpflichtendes Gender Training integriert. Falls eine Kinderbetreuung für die Zeit des Seminars und des Trainings notwendig/hilfreich sein soll, bitte eine entsprechende Information per Mail an balejko@europa-uni.de schicken.

Hinweise zum Blockseminar:

Gender Training am 12.04.2013, 11-18 Uhr in Collegium Polonicum, 17.04.2013, 16-20 Uhr in Collegium Polonicum

Leistungsnachweis:

Essays, Hausarbeit, Projektarbeit

 4)

Benecke, Werner

Russland zur Zeit Katharinas der Großen

6 ECTS

Seminar: BA, Kulturgeschichte-Einführung

Montag, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: CP 154, Veranstaltungsbeginn: 08.04.2013

Die im preußischen Stettin geborene Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst wurde als Katharina die Zweite eine der mächtigsten Frauen der russischen und europäischen Geschichte. Mit ihrem Namen sind wichtige Impulse für die zeitgenössische russische Kultur und Politik verbunden: Theoretische und angewandte Bildungspolitik, die intellektuelle Mobilisierung der gebildeten Gesellschaft, großangelegte wissenschaftliche Expeditionen, gesundheitspolitische Schritte wie die allgemeine Pockenschutzimpfung, um nur einige zu nennen. Zeitgleich markiert ihre Herrschaft den nahezu völligen rechtlichen Verfall der bäuerlichen Schichten durch die Ausweitung und Verschärfung der Leibeigenschaft und eine unüberbrückbare Kluft zwischen Volk und Adel durch dessen Dienstbefreiung von 1762. Katharina, selbst als Schriftstellerin produktiv, betätigte sich auch als scharfe Zensorin für Texte und Autoren, die ihren Vorstellungen widersprachen. Das Seminar will wichtige Elemente der facetten- und widerspruchsreichen Situation Russlands in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts rekonstruieren, das Land zur Zeit Katharinas der Zweiten in den europäischen Kontext einordnen und so in zentrale Arbeitstechniken des Historikers einführen.

Literatur:

de Madariaga, I.: Russia in the Age of Catherine the Great, Yale 1981.;

Geyer, D.: Gesellschaft als staatliche Veranstaltung. Bemerkungen zur Sozialgeschichte der russischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, in: JGO 14 (1966).; Radischtschew, A.: Reise von Petersburg nach Moskau, Leipzig 1982.

Leistungsnachweis:

lt. Studien- und Prüfungsordnung

5)

Deroin, Julien

Normen und normative Theorie in den Internationalen Beziehungen

8 ECTS

Seminar: BA, Sozialwissenschaften-Vertiefung

Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: AM 202, Veranstal

tungsbeginn: 10.04.2013

Ethische Fragen sind geradezu allgegenwärtig in der internationalen Politik: Krieg und Frieden, Souveränität und nationale Selbstbestimmung, Demokratie und Menschenrechte, Wertepluralismus, Machtungleichheit sowie globale Armut bilden den unhintergehbaren Hintergrund außenpolitischen Handelns. Die normative Dimension internationaler Beziehungen blieb jedoch unter dem nachhaltigen Einfluss der realistischen Skepsis, die die Anfänge der Disziplin prägte, lange verborgen. In der anarchischen Staatenwelt – so die jahrzehntelang herrschende Lehrmeinung – sei für moralische Erwägungen schlicht kein Platz. Nicht Moral oder etwa Recht bestimmten zwischenstaatliche Beziehungen, sondern vielmehr Machtstreben, die Sorge um die eigene Sicherheit und nationaler Egoismus. Erst weltpolitische Entwicklungen, insb. Das unerwartete Ende des Kalten Krieges, sowie die zunehmende Kritik am herrschenden Positivismus in der IB-Theorie ließen ab den späten 1980er Jahren internationale Normen in den Fokus der wissenschaftlichen Diskussion rücken. Obwohl die normative – also: präskriptive – Auseinandersetzung mit internationalen Problemen weiterhin als unvereinbar mit dem Selbstverständnis der Disziplin gilt, wächst heute das Interesse an normativen Fragen. So gewinnt im Spannungsfeld von philosophischer Spekulation und Wissenschaft eine „internationale politische Theorie“ Konturen, die Legitimität und Gerechtigkeit im globalen Kontext thematisiert. Ziel des Seminars ist es, diese zweifache Entwicklung theoretisch nachzuvollziehen und anhand ausgewählter Fallbeispiele zu veranschaulichen.

Literatur:

Hurrell, Andrew; Macdonald, Terry (2013): Ethics and Norms in International Relations. In: Carlsnaes, Walter; Risse, Thomas; Simmons, Beth A. (Hrsg.): Handbook of InternationalRelations, 2nd edition, Los Angeles: Sage, 57-84.

Teilnahmevoraussetzungen:

gute Englischkenntnisse, Kenntnisse der Internationalen Beziehungen

Leistungsnachweis:

regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit

 6)

Dietrich, Christian

Jüdisches Leben im nationalsozialistischen Deutschland 1933-1945: Alltag, Kultur und Verfolgung

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/ Kulturgeschichte-Vertiefung

Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: LH 001, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

Die Flucht in den Hass“ lautet der Titel der berühmten Arbeit von Eva G. Reichmann über „Die Ursachen der deutschen Judenkatastrophe“, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erschien und die Notwendigkeit eines jüdischen Abwehrkampfes auch angesichts der vollständigen Niederlage thematisierte. Wie Reichmann beschäftigte sich eine überwältigende Mehrheit der deutschen Juden mit der eigenen Lage nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten. Ihre Gedanken und Forderungen flossen schon in den Jahren der Verfolgung in politische Stellungnahmen, Zeitschriftenartikel und literarische Texte ein. Im ersten Teil des Seminars sollen diese Schriften im Mittelpunkt unserer Analyse stehen. Wir fragen nach (politischen) Utopien und jüdischen Selbstbeschreibungen in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Ausgrenzung der deutschen Juden zur Staatsdoktrin wurde. Wie sahen die deutschen Juden ihre Lage und was erwarteten sie? Im zweiten Teil beleuchten wir mit den Erscheinungsformen jüdischer Kultur bis zur Reichspogromnacht 1938 ein Stück Alltagsgeschichte und prüfen, ob sich die Einschätzungen von 1933 bestätigten. Teilnahmevoraussetzungen: regelmäßige Teilnahme

Leistungsnachweis:

Referat und Essay

 7)

Dietrich, Christian

Bonaparte, Ungeheuer und Agenten. Lektürekurs über ausgewählte Faschismustheorien deutschsprachiger Exilanten

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/ Kulturgeschichte-Vertiefung

Montag, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: AM 203, Veranstaltungsbeginn: 08.04.2013

Franz Neumanns „Behemoth“ ist ein durchgängig politischer Text, der sowohl sozio-ökonomische, als auch historisch-politikwissenschaftliche Analyse ist. Dabei ist Neumann nicht der einzige, der im Exil nach den Ursprüngen des (deutschen) Faschismus fragte und ihn zucharakterisieren versuchte. Seiner Arbeit stehen etwa die Texte von Herbert Marcuse, August Thalheimer, Ernst Fraenkel, Curt Geyer und Otto Bauer zur Seite. Den meisten dieser Faschismusanalysen ist folgendes gemein: Sie gehen mit dem Schock der Machtübernahme der Nationalsozialisten um und sind aus dem Interesse der deutschen Exilanten verfasst, den Nationalsozialismus zu verstehen, um aktiv zu dessen Bekämpfung beizutragen. Zudem eint die hier genannten Autoren ein ideengeschichtlicher Hintergrund. Im Lektürekurs sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausgewählter Faschismustheorien der deutschen Exilanten besprochen werden. Doch ist eine Beschäftigung mit ihnen nur sinnvoll, wenn sie die späten Jahre der Weimarer Republik nicht ausblendet; und so reicht die inhaltliche Bandbreite des Seminars von Ernst Thälmanns „Sozialfaschismus“-Rede vom 6.6. 1927 bis hin zur seltsamen Einschätzung des Exekutivkomitees der Komintern vom September 1932, wonach der „Sieg der proletarischen Revolution in Deutschland“ unmittelbarbevorstehe. Das Seminar unternimmt eine spannende Zeitreise zurück in die Jahre, in denen Faschismustheorien weniger wissenschaftliche Denkgebäude als vielmehr politische Standpunkte waren.

Literatur:

Vorbereitende Literatur: Wolfgang Wippermann, Faschismustheorien. Die Entwicklung der Diskussion von den Anfängen bis heute, Darmstadt 1997, S. 11-51.

Teilnahmevoraussetzungen:

aktive Mitarbeit

Leistungsnachweis:

Referat und Hausarbeit

 8)

 Gregg, Benjamin

Ein Menschenrecht auf Gesundheit als Beispiel kosmopolitischer Theorie

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung

Blockseminar, Ort: wird bekannt gegeben, Veranstaltungsbeginn: 31.05.2013

Dieses Seminar nähert sich konkurrierenden Theorien des politischen Kosmopolitismus entlang einer historischen Dimension (der Entwicklung moderner Gesellschaften), einer Makro-Dimension (der Interaktion von Nationalstaaten) und einer Mikro-Dimension (die Identitäten, soziale Bewegungen, und verschiedenen Gemeinschaften innerhalb einer Gesellschaft). Wir lernen, den Kosmopolitismus in Bezug auf Rechte, Identitäten, und kulturelle Modelle zu verstehen. Wir unterscheiden ihn von post-nationaler Mitgliedschaft, von Globalisierung, und von bloßer Koexistenz. Und wir analysieren die kosmopolitische Theorie von Anthony Appiah in Verbindung mit dem konkreten Vorschlag von Jonathon Wolff für ein „Menschenrecht auf Gesundheit“.

Literatur:

Kwame Anthony Appiah, Cosmopolitanism: Ethics in a World of Strangers (W.W. Norton, 2006) ;

Jonathan Wolff, The Human Right to Health (W.W. Norton, 2013)

Hinweise zur Veranstaltung:

Die Teilnahme an allen vier Tagen des Blockseminars ist verpflichtend. Die Studierenden möchten beide Texte, die als preiswerte Taschenbücher erhältlich sind, online bestellen.

Hinweise zum Blockseminar:

31. Mai, 1., 7., 8. Juni 2013, jeweils 9:00 - 18:00 Uhr

Leistungsnachweis:

Für einen benoteten Schein (8 ECTS; keine 3 oder 6 ETCS möglich): Ein textanalytischer Aufsatz, der eine kritische Theseaufstellt, mit guten Argumenten entwickelt und verteidigt, von 12 bis 15 Seiten in deutscher oder englischer Sprache. Die Themen der Aufsätze müssen bis zum 8. Juni mit mir abgesprochen werden; eine kurze E-Mail mit einem deskriptiven Arbeitstitel sowie dem Hauptargument reichtaus. Abgabetermin ist der 1. August 2013.

Sprache:

Englisch

 9)

Hennig, Anja

Religion and Politics in Post-Secular Europe - Empirical Insights and Analytical Approaches

8 ECTS

Seminar: BA, Sozialwissenschaften-Vertiefung

Dienstag, 16.15 - 17.45 Uhr, Ort: GD 05, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

In Europe strict institutional separation between religion and politics is a rare exception. The prevailing pattern of Church-state relations in Europe can be described as cooperation. This might surprise some observers inasmuch as Europe is considered to be the most secular continentin the world. Against this counter-intuitive background, this course analyzes and compares the development and regulation of the complex relations between religion and politics in selected European nation-states, but also in the European Union, as a supranational entity. In particular, we will study the role and effect of religious values and institutions in political processes. To that end, the first part of the course introduces basic concepts related to research on “religion and politics and the Habermasian notion of “post-secular” societies as well as José Casanova’s notion of “Public Religion,” both of which address the recent public emergence of religion in secularizing Europe. From these conceptual and theoretical insights the course then turns to an in-depth, empirical examination of the main intersections of religion and politics: church-state arrangements in selected countries and at a supranational level; religious actors in politics (parties and churches); and the policy outputs in conflicting issue areas such as abortion, or in debates about Muslim women wearing the veil in the public. The complex phenome na of religious fundamentalism and extremism are beyond the scope of this course. By the end of the semester, students will not only be familiar with key concepts in the comparative study of religion and politics; they will also be able to evaluate to what extent religion still matters in European politics, or perhaps has once again started to matter.

Literatur:

Bruce, Steve (2010): Secularization and Politics. In: Jeffrey Haynes (Hg.): Routledge Handbook of Religion and Politics. [S.l.]: Taylor& Francis, Inc, S. 145–158.;

Jelen, Ted G. Wilcox Clyde (2002): The Political Roles of Religion. In: Ted G. Jelen und Clyde Wilcox (Hg.): Religion and Politics in Comparative Perspective. The one, the few, and the many. Cambridge, UK ; New York: Cambridge University Press, S. 314–324.; Leuștean, Lucian; Madeley, John T. S. (Hg.) (op. 2010): Religion, Politics and Law in the European Union. London; New York: Routledge.

Teilnahmevoraussetzungen:

Very good command of language (English)

Leistungsnachweis:

Course Diary“, presentation and final paper

Sprache:

English

 10)

Höhle, Michael

Leben und Überleben im KZ Ravensbrück

5/8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften/Kulturgeschichte-Vertiefung// Praxisrelevante Fertigkeiten

Blockseminar, Ort: GD 04, Veranstaltungsbeginn: 15.04.2013

Rund 100 km nördlich von Berlin richtete die SS 1939 das einzige große Konzentrationslager für Frauen auf deutschem Boden ein. Bis Kriegsende wurden 132000 Frauen aus über 40 Nationen als Häftlinge registriert. Zehntausende wurden ermordet oder starben an den Haftbedingungen oder durch medizinische Versuche. Das Seminar findet am Ort des Geschehens statt. Die Führung durch Ausstellungen und Gedenkstättengelände gibt Informationen über die Lebensbedingungen im KZ. Im Seminar stellen wir die Frage nach dem, was zum Überleben beigetragen hat, nach dem Miteinander der Frauen, nach den menschlichen Fundamenten sowie nach der religiösen Praxis. Wir nehmen mit Hilfe von Dokumenten und Literatur aus den Sammlungen der Gedenkstätte einzelne Persönlichkeiten in den Blick, von denen Lebenszeugnisse erhalten sind. Dabei wird die Arbeit mit historischen Quellen eingeübt.

Literatur:

Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hrsg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 4, München 2006;

Germaine Tillion, Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, Frankfurt am Main 2001; Christliche Frauen im Widerstehen gegenden Nationalsozialismus. Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück 1939-1945, Berlin 1999

Hinweise zur Veranstaltung:

Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt, bitte ab 25. 3. anmelden unter hoehle@europa-uni.de; Reihenfolge des Eingangs entscheidet

Hinweise zum Blockseminar:

21./22.6.; 12./13.7. in Ravensbrück, Übernachtungsmöglichkeit in der Jugendherberge; Vorbesprechung am 15. 4., 14-16 c.t. im Raum GD 04

Leistungsnachweis:

Hausarbeit

 11)

Keinz, Anika

Doing anthropology

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften- / Sozialwissenschaften-Vertiefung

Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: HG 162, Veranstaltungsbeginn: 10.04.2013

Was machen eigentlich Kultur- und Sozialanthropolog_innen? Was oder wen beforschen sie und welcher Methoden bedienen sie sich? Bei diesem Seminar handelt es sich um eine Einführung in ethnografische Methoden. Es werden methodologische Grundlagen der Ethnografie und methodische Vorgehensweisen vorgestellt. Neben der üblichen Textarbeit sind Beobachten, Beschreiben und Verstehen zentrale ethnografische Methoden, die im Zuge des Seminars praktisch erprobt werden sollen. Ziel des Seminars sind thematisch angelegte Miniforschungen oder die Präsentation eines Musterforschungsdesigns.

12)

Keck-Szajbel, Mark

Cold War Everyday

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturgeschichte – Vertiefung // WiWi

BA: Wahlpflichtmodulgruppe "Cutural Science or Law"

Dienstag, 9.15 - 10.45 Uhr, Ort: AM 203, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

After World War II, much of Europe lay in ruins. The United States and the Soviet Union played crucial roles in the post-War world; satellite states imposed communism or accepted US aid (as well as the conditions placed on that aid) lest they be voted out of power or overthrown. The new world order also imposed a new culture which drastically differed depending on which side of the Curtain one lived. Or did it? Traditional historiography fails to recognize parallel cultural changes on both sides of the Curtain. For over forty years, administrators, film makers, and novelists devoured cultural products from their respective neighbors. By the 1960s, young people in Paris and Prague were both listening to beat music, and drinking Pepsi Cola by 1972. Some suggest that leaders in the East were trying to imitate the West (who, in turn, idealized American consumption). From the purview of the 2010s, and in light of newly opened archives, that view seems triumphalist, if not downright wrong. This course explores post-War cultural history. While primarily focusing on historiography, it also includes films, novels, as well as music in the West and the East. The majority of works focus on Europe an history, but students of other regions are encouraged to join. We survey contingencies and discontinuities on both sides of the Iron Curtain, asking what effect cultural and political events had on the Weltanschauung of everyday individuals.

Literatur:

Judt, Tony. Postwar: A History of Europe Since 1945. Random House UK, 2010; Vowinckel, Annette. Cold War Cultures. Berghahn Books, 2011.

Teilnahmevoraussetzungen:

Since nearly all literature will be in English, you must be able to read and write in academic English. Reading knowledge of German (or another East European language) desired.

Hinweise zur Veranstaltung:

This course will be full. To join, send an email to keck@europa-uni.de prior to the first seminar. Limited seating available!

Leistungsnachweis:

One short essay, one mid-term exam, one final exam.

Sprache:

Englisch

 12)

Keinz, Anika

Activist/Engaged Research. Situiertes Wissen, Kritik, Intervention

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MASS + MICS WM Migration, Ethnizität,

Eurozentrismus// MASS Forschungsmodul //MICS WM Transdisciplinary Gender Studies

Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: HG 162, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

In diesem Seminar soll aus der Perspektive der engagierten/aktivistischen Forschung (engaged/activist

anthropology) das Verhältnis von Theorie und Forschungspraxis und zwischen Forschung, politischer Partizipation und gesellschaftlicher Transformation diskutiert werden. Dabei stehen Fragen nach der Kollaboration zwischen Forschenden und Beforschten, nach der Repräsentation marginalisierter/minorisierter Gruppen sowie dem Umgang mit den unterschiedlichen Positionierungen von Akteur_innenim Mittelpunkt des Interesses. Folgende Aspekte werden im Seminar diskutiert:

1)methodologischen Probleme und ethische Dilemmata aktivistischer Forschung

2) die Frage nach dem Gegenstand der Kritik und dem Gleichgewicht zwischen Kritik und Solidarität

3) (disziplinäre) Grenzen aktivistischer Forschung. Neben der aktivenMitarbeit in Form von Diskussionsbeiträgen, wird die Bereitschaft eigene Interessen und (Material-)Ideen in das Seminar einzubringen erwartet. Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende, die ein dezidiertes Interesse an activist/engaged research haben, die ihre Masterarbeit bereits planen und qualitativ- empirisch (bestenfalls ethnografisch) arbeiten wollen.

Literatur:

Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Teilnahmevoraussetzungen:

Das Seminar richtet sich an Studierende, die ein dezidiertes Interesse an activist/engaged research haben, die ihre Masterarbeit bereits planen und qualitativ- empirisch (bestenfalls ethnografisch) arbeiten wollen

13)

Knefelkamp, Ulrich

Randgruppen der vormodernen europäischen Gesellschaft (11.-16. Jh.).

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MEK Religion und Moderne // MASS Religion und Moderne

Dienstag, 16.15 - 17.45 Uhr, Ort: HG 217, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

Seit der Umstellung zur Dreifelderwirtschaft und zu dem Eisenpflug konnten mehr Menschen in Europa ernährt werden. Die Bevölkerung wuchs vor allem im Westen, der Mitte und dem Süden. Städte begannen zu entstehen und zu wachsen. Angesichts des Wachstums kam es zur stärkeren Differenzierung der Gesellschaft. Bestimmte Gruppen wurden an den Rand gedrängt, dazu gehören die Armen,Bettler, Kranke u. Geisteskranke, Juden, Ketzer, Ketzerinnen, Prostituierte, Homosexuelle, Scharfrichter/ Henker, Abdecker, Findel- u.Waisenkinder fahrende Leute, Gaukler, Spielleute, manchmal auch Bader und Müller. Im Seminar sollen die Diskriminierung und die Maßnahmen der Gesellschaft und die Reaktionen der Randgruppen sowie der Wandel durch die Reformation untersucht werden.

Literatur:

Bernd Ulrich Hergemöller (Hg.): Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft. Warendorf 1990;

Irsigler, Franz: Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker. Köln 1300-1600, Köln 1993

Julia Nowosadtko: Scharfrichter und Abdecker. Paderborn 1994;

Beate Schuster: Die Freien Frauen, Frankfurt a.M. 1995;

Kathy Stuart: Unehrliche Berufe. Status und Stigma in der Frühen Neuzeit am Beispiel Augsburg, Augsburg 2008.

Leistungsnachweis:

Referate, Essays, Hausarbeiten

14)

Novak, Stephanie

Decision-making in the European Union.

3/6/9 ECTS

Blockseminar: MA, MASS: Zentralmodul (Struktur) //

MES: ZB Politik/ WPM: 1

Block, Ort: GD 04, Veranstaltungsbeginn: 12.06.2013

The goal of this course is to analyze decision-making in the European Union by raising two main questions 1. What is decided at the EU level? 2.How legislative decisions are made? To deal with the first issue, we will ask (a) How the subsidiarity principle is implemented (b) How the EU legislative activity variates across sectors; (c) Which proportion of domestic law roots in legislation adopted by the EU. Secondly, we will analyze the institutional process. After sketching its evolution, we will present the current institutional mechanisms by adressing two main issues: (a) How efficient are they? (b) How do they guarantee accountability? This seminar does not require previous knowledge of the EU institutional system.

Literatur:

J. Peterson and M. Shackleton, The Institutions ofthe European Union, Oxford University Press, 3rd edition, 2012.

N. Nugent, The government and politics of the European Union, Palgrave MacMillan, 7th Edition, 2010.

H. Wallace, M. Pollack and A. Young, Policy-Making in the European Union, Chapter 3, Oxford University Press, 2010.

Hinweise Blockseminar:

Termine: 12.06.13 und 13.06.2013 ,10:00 - 19:00 imGD 04; 19.06.13, 10:00 - 19:00 im AM 02; 20.06.13, 10:00 -19:00 im HG 104

Leistungsnachweis:

3 ECTS points: oral presentation of max 15 minutes on one of the seminar’s topics; 6 ECTS points: paper summarizing the presentation (10-12 pages) 9 ECTS: written paper without oral presentation (max 20 pages).

Teilnahmevoraussetzungen:

1. Regular attendance, 2. Preparation of texts (reader) on the basis of guiding questions.

Sprache:

Englisch

15)

Ramme, Jennifer

Protest der Kunst, Kunst des Protestes

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/ Sozialwissenschaften-Vertiefung

Mittwoch, 14-tägig, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: AM 202, Veranstaltungsbeginn: 10.04.2013

Dass künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum ein wirksames Mittel sein können, um politische Öffentlichkeit zu erlangen und durchaus als Gefahr für die Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Ordnung angesehen werden können, sollte spätestens nach dem Prozess der Moskauer Gruppe Pussy Riot offensichtlich sein. Das Thema des Seminars sind Praktiken, die sich zwischen künstlerischem Schaffen und sozial-politischem Engagement bewegen. Verschiedene Formen von kreativem Protest und kritischer Kunst werden anhand von konkreten Beispielen beleuchtet und gemeinsam analysiert. Dabei wird überlegt, welche Formen des Protestes ausfindig gemacht werden können und ob; und wenn ja, welche normativen Ordnungen durch die künstlerischen Interventionen angegriffen, gestört oder gar aufgehoben werden. Besprochen werden u.a. Interventionen feministischer Kunst, gesellschaftlich engagierte und kritische Kunst im postsozialistischem Raum Ost-und Mitteleuropas, sowie künstlerische Strategien des Protestes im Umgang mit repressiven Staatsmächten und autoritären Regimen, wie beispielsweise subversive Affirmation, Parodie, Détournement, oder der Identitätenklau. Zudem soll ein kunsthistorischer Rückblick auf Positionen, die die Aufhebung der Autonomie der Kunst, sowie die Überschreitung der Grenze zwischen Kunst und Leben als Ziel verfolgten, ein besseres Verständnis gegenwärtiger künstlerischer Praktiken ermöglichen.

Literatur:

Literaturangaben folgen auf der ersten Seminarsitzung

Leistungsnachweis:

Von den Teilnehmenden werden Beitrage in Form von Referaten, Hausarbeiten oder Kunstaktionen erwartet.

16)

Schiffauer, Werner / Keinz, Anika / Buchowski, Michał

Writing Culture - 25years later

Doktorand/-innen und Postdoktorand/-innen-Seminar: Graduiertenstudium

25 years ago the epistemological foundations of anthropology had been shattered in the Writing Culture Debate. The debate had brought forth the interrelation of anthropological representation with power and processes of othering. This questioning of “doing anthropology” had had a strong impact on anthropological knowledge production, particularly writing. As anthropology as it is practiced and taught at the Viadrina has been deeply influenced by this debate we take the 25th anniversary as an occasion to reflect on the theoretical and methodological foundations of our discipline in general and of anthropology at the Viadrina in particular. We would like to reflect and explore perspectives, concepts and possibilities of doing anthropology including research collaborations, teamwork and (new) forms of representation and discuss changing power relations as well as the position and positionality of the researcher.

Hinweise zur Veranstaltung:

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich

17)

Sehgal, Melanie

Experimental Speculations/Speculative Experimentations. Eine Serie von Masterclasses

3/9 ECTS

Masterclass: MA, MA Literatur Forschungsmodul

Block, Ort: GD 04, Veranstaltungsbeginn: 18.04.2013

Gegenwärtig ist ein neues Interesse am Spekulativen zu beobachten. Einerseits nimmt dies seinen Ausgang – innerhalb der Geisteswissenschaften – von einer Diagnose der Grenzen einer rein zeichen- und sprachtheoretisch orientierten Diskussion. Andererseits stellt es eine Reaktion auf die Herausforderung dar, die die gegenwärtigen politischen und ökologischen Umbruchssituationen an das Denken stellen, Herausforderungen, die Grundbegrifflichkeiten und –voraussetzungen modernen Denkens selbst – wie zentral die Natur / Kultur Differenz – in Frage stellen. Ausgangspunkt der Reihe ist die Vermutung, dass für die Probleme, die heute ‚zum Denken zwingen’, wissenschaftliche und künstlerische Zugänge zugleich unerlässlich sind. Für die Masterclasses werden daher Theoretiker/innen, Wissenschaftler/innen, Künstler/innen eingeladen, deren Arbeit an den Schnittpunkten von Wissenschaft – Geistes- wie Naturwissenschaften –, Theorie und Kunst situiert ist. Leitfaden bilden die Fragen nach dem Verhältnis von Experiment und Spekulation, nach den konkreten Verfahren sowie der Notwendigkeit spekulativen Denkens heute. Im Sommersemester werden zwei Masterclasses stattfinden. Der US-amerikanische Literatur- und Filmwissenschaftler Steven Shaviro wird am 26./27.5. einen Workshop zum Thema ‚Science Fictionand Speculative Philosophy’ halten, Thema und Gast der zweiten Masterclass wird noch bekannt gegeben (s. Website). Die Masterclasses sind inhaltlich eingebunden in die Lehre der Juniorprofessur für Literaturwissenschaft, Wissens- und Mediengeschichte, können jedoch auch einzeln und unabhängig von diesen Seminaren besucht und anhand einer Lektüreliste eigenständig vorbereitet werden (s. Vorbesprechung).

Teilnahmevoraussetzungen:

Bereitschaft zur eigenständigen Vorbereitung sowie zur englischsprachigen Diskussion

Hinweise zur Veranstaltung:

Anmeldung unter sehgal@europa-uni.de

Hinweise zum Blockseminar:

1. Termin 26./27. Mai, 2. Termin wird noch bekannt gegeben, Vorbesprechung 18.4. 13.30-14h

Leistungsnachweis:

3 ECTS :Vorbereitung einer Masterclass (Vorbesprechung + Lektüre im Selbststudium) und ein Essay 9 ECTS: Vorbereitung von zwei Masterclasses (Vorbesprechung + Lektüre im Selbststudium) sowie einer Hausarbeit und ggf. einem Impulsreferat.

Sprache:

Masterclass mit Steven Shaviro: Englisch

18)

Sznycer, Karolina

Language and Gender

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS ZM 2 // MASS WM Sprache und Gesellschaft

Block, 12.30 - 17.30 Uhr, Ort: AM 105, Veranstaltungsbeginn: 08.04.2013

The first major objective of the seminar is to provide students with an up-to-date and comprehensive introduction to the field of language and gender. More specifically, the aim is to show the development of the field from the essentialist ‘gender difference’ paradigm to sociocultural, discursive constructions of gender. The seminar covers diverse work from a range of social and cultural contexts and represents a wide array of key methodological approaches to the study of language and gender including sociolinguistics, ethnomethodology, linguistic anthropology,psychology, discursive psychology and (critical) discourse analysis. The second goal behind the course is to encourage students’ critical questioning and problematizing of material in the field and promote their own perspectives on gender and language study.

Literatur:

Bucholtz, Mary, A.C. Liang and Laurel A. Sutton (eds.). 1999. Reinventing identities: The gendered selfin discourse. Oxford: Oxford University Press. Sunderland, Jane. 2006. Gender and language: An advanced resourcebook. London: Routledge. Stokoe, Elizabeth and SusanSpeer (eds.). 2011. Conversation and gender. Cambridge: Cambridge University Press.

Teilnahmevoraussetzungen:

Students need not have any previous linguistic training to enroll in the course. The only requirement is their ability to use English in speaking and writing.

Hinweise zur Veranstaltung:

If you are interested in the seminar please register at http://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/sw/sw1/lehre/index.html starting on the 28th of March at 10 am.

Hinweise zum Blockseminar:

08th of April, 15th of April, 22nd of April, 29th of April and 6th of May

Leistungsnachweis:

Presentation and/or term paper.

Sprache:

English

19)

Weber, Klaus

Historical Practices and Discourse of Unfree Labour

9 ECTS

Seminar: MA, MEK Zentralmodul // MASS WM Wirtschaft

und Kultur //MICS + MASS WM Migration, Ethnicity, Ethnocentrism

Block, Termine und Ort werden bekannt gegeben

Only in Western Civilisation has individual freedom become the core social and political value from which most other political values derived. In many non-Western cultures the very word for freedom (or what comes closest to it) refers to a lack of social integration: delinquency, debauchery, failure etc. Yet, the emergence of the Western idea(l) of freedom stands in sharp contrast to the fact that European Empires established one of the most oppressive and efficient systems of bondage ever: New World plantation slavery. Some scholars claim that such sharp contrasts, from Ancient Greece and Rome to American sugar and cotton plantations, have been the precondition for the modern concept of freedom in the first place. This course will compare forms of unfree labour around the globe, from Antiquity to the 19th and 20th C., and highlight the economic, cultural,climatic and geographic conditions which shaped those labour regimes. Some systems, e.g. plantation slavery in the Americas, have been designed to serve capitalist economic interest. In many African societies slavery was meant to strengthen clan and family based economies. Some states built their power on armies of militaryslaves, or employed slaves even in bureaucracy. In comparing the variety of these regimes, the course will focus on the line between slavery and non-slavery, which was drawn rather sharply by Roman law, but quite blurred in the Muslim world and in many African societies. It shall have a particular focus on the rare moments in history when the rejection of slavery became dominant even among the free portion of the population.

Literatur:

Orlando Patterson: Freedom, Slavery, and the Modern Construction of Rights, in: Hans Joas / Klaus Wiegandt (eds.): The Cultural Values of Europe. Liverpool (Liverpool Univ. Press) 2008, pp. 115-151

Teilnahmevoraussetzungen:

Successful application, English language proficiency (Level C1 of The Common European Framework of Reference for Languages)

Hinweise zur Veranstaltung:

This seminar is designed as Core Course I of the Viadrina Summer University 2013, “Unfree Labour Revisited - Practices and Public Controversies from Ancient to Present Times”, scheduled 1-19 Sept. 2013. We would like to welcome 15 MA and PhD students from the three faculties of EUV and other German universities, and 25 students from abroad. Interested students are requested to formally apply for participation. For further information, please see VSU website: http://www.kuwi.europa-uni.de/de/studium/summeruniversity/index.html Please note: a first meeting for both Core Courses will be held in May 2013. Attendance at this meeting is mandatory for VSU participants. – The tuition fee is €100 and includes: course material, excursion and other costs related to the course program.

Hinweise zum Blockseminar:

01.-19.09.2013 (im Rahmen der VSU)

Sprache:

English

20)

Werberger, Annette / Martin, Erik

Anarchismus-Literatur, Theorie und Geschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MA Literaturwissenschaft Modul 1 // KGMOE Menschen-Artefakte-Visionen // MEK Zentralmodul

Dienstag, 11.15 - 13.30 Uhr, Ort: LH 101/102, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2013

In Petr Kropotkins bekanntem Eintrag in der Encyclopedia Britannica von 1905 wird Anarchismus als einn Lebensprinzip, „a principle or theory of life and conduct under which society is conceived without goverment“ verstanden. Harmonie sei in einer solchen Gesellschaft nur durch freie Übereinkünfte und Aushandlungsprozessen zwischen einzelnen Gruppen zu erreichen. Während die zerstörerische Seite des Anarchismus in den letzten Jahren im Fokus verschiedener wichtiger Untersuchungen zum Terrorismus in den letzten 10 Jahren stand, soll im Seminar die philosophische, ideengeschichtliche und anthropologische Seite der anarchistischen Idee im Mittelpunkt stehen. Wir lesen vor allem einschlägige AutorInnen (Godwin, Proudhon, Bakunin, Kropotkin, Stirner, Tolstoj, Goldmann, Landauer, Mühsam etc.), folgen ihren Rezeptions- und Migrationswegen in Amerika und Asien und werden versuchen herauszufiltern, welche Fragen und Thesen heute noch Aktualität besitzen. In einem zweiten Teil lesen wir literarische Texte, die um 1900 einen zumeist kritischen Blick auf den Anarchismus werfen (z.B. die Romane von Joseph Conrad) und gehen abschließend einigen Spuren des Anarchismus in der akademischen Welt (N. Chomsky, D. Graeber) nach.

Literatur:

Literatur: P. Ludz/Ch. Meier: Anarchie, Anarchismus, Anarchist, in: O. Brunner/W. Conze/R. Kosseleck (Hgg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Stuttgart 1972, Bd.1, S. 49-109.

C. Ward: Anarchism. Very Short Introduction, Oxford/New York (Oxford University Press) 2004. D. Graeber: Fragments of Anarchist Anthropology, Chicago 2004.

Leistungsnachweis:

Referat/Essay und Hausarbeit

21)

Zaporowski, Andrzej

Culture - Ethnicity - Construct

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS ZM1

Block, 13.00 - 16.00 Uhr, Ort: CP 20, Veranstaltungsbeginn: 26.04.2013 (HG 217)

The course addresses the complex relation among culture, ethnicity and construct, which is of a theoretical nature. On the one hand, the concepts of culture and ethnicity presuppose traditional anthropological perspective. On the other hand, however, the notion of construct suggests one is no longer preoccupied with the essentialist attitude towards the problem in question. Culture and ethnicity are important elements to describe the multifaceted nature of the contemporary world. Yet they need to be approached from a reflective point of view. This is why some analytic tools need to be presented. One, a student is to learn how to combine the flow of contingent data with an appropriate perspective which is engaged with the position of modernity. Two, (s)he is to take the flow in question in terms of constructivism. The student then is to be offered the way of how to cope with combining the complex nature of culture-ethnicity compound with the constructivist position to take.

Literatur:

R. Brubaker. 2004. Ethnicity without Groups. Cambridge: Harvard University Press.; C. Geertz. 1973. The Interpretation of Cultures. New York: Basic Books.; P. Rabinow et al.. 2008. Designs for an Anthropology of the Contemporary. Durham&London: Duke University Press.Recapturing Anthropology, R.G. Fox (Ed.)1991. School of American Research Press: Santa Fe.; Reflectionson Europe in Transition, U.E. Beitter (Ed.) 2007. Peter Lang: New York.

Hinweise zur Veranstaltung:

Blockseminar, seminar dates: April 26th, May 10th, May 17th, May 24th, May 31st, June 7th, June 14th

Hinweise zum Blockseminar:

26.04. (HG 217), 10.05., 17.05., 24.05., 31.05., 07.06., 14.06. (jeweils CP 20)

Leistungsnachweis:

presentation, short or long paper or oral exam

Sprache:

English

 

Wintersemester 2012/2013

 

Lehrveranstaltungen

1) Balejko, Dariusz K. / Choluj, Bozena

Gender Training im Spannungsfeld des wissenschaftlichen, alltäglichen und Expert*innenwissens.

Zielsetzungen, Methoden, Kontroversen.

3/6/8/9 ECTS

Seminar: BA/MA, BA Kulturwissenschaften-Vertiefung + Praxisrelevante Fertigkeiten // MICS WM Gender Studies

Mittwoch, 16.15 - 17.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2012

Das Wissen im kulturwissenschaftlichen Verständnis hat die Eigenschaften eines Prozesses, der in der Interaktion der Subjekte ausgehandelt bzw. durch zahlreiche Machtmechanismen (Ausschluss, Verbot, Disziplin, etc.) performativ reguliert bzw. hervorgebracht wird. So verhält es sich auch mit dem Wissen über Gender. Im Fall von Gender hat allerdings verstärkt der Aspekt der Hierarchisierung des Wissens eine Relevanz, die im Seminar u.a. diskutiert werden soll. Das Ziel des Seminars ist, die Methoden des Gender Trainings zur Vermittlung des Wissens über Gender sowie der Gender-Kompetenz zu reflektieren und an zu wenden. Zugleich wird Gender Training als erlebter Prozess und gleichzeitig Untersuchungsobjekt zum Anlass, über die Grenzziehungen zwischen den im Titel genannten Spielarten des Wissens nach zu denken und diese im methodischen Versuch zu thematisieren bzw. um zu gehen.

Literatur:

Ernst von Glasersfeld Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme, Frankfurt/M 1996

Michael Meuser/Claudia Neusüss Gender Mainstreaming. Konzepte-Handlungsfelder-Instrumente, Bonn 2004

Netzwerk Gender Training Geschlechterverhältnisse bewegen. Erfahrungen mit Gender Training, Königstein im Tunus 2004

Die vollständige Literaturliste wird zu Semesterbeginn im Moodle angegeben.

Teilnahmevoraussetzungen: Aufgrund der begrenzten Zahl der Plätze im Seminarraum und angesichts des Gender Trainings (fester Bestandteil des Seminars am 19.10. und 24.10.2012) können am Seminar max. 20 Personen teilnehmen. Die verbindlichen Anmeldungen mit Beschreibung der Motivation für die Veranstaltung können im Zeitraum vom 24.09. bis 5.10.2012 an mich gerichtet werden (balejko@europa-uni.de). Alle Mails werden bis 14.10.2012 beantwortet.

Hinweise zur Veranstaltung: Eine Anmeldung per Mail (Teilnahmevoraussetzungen) ist erforderlich.

Hinweise zum Blockseminar: integriertes Gender Training am 19.10.2012 von 11 bis 18 Uhr und am 24.10.2012 von 16 bis 20 Uhr

Leistungsnachweis: Projekt- bzw. Hausarbeit

 

2) Chołuj, Bożena

Differenz-, Gender-, Grenzstudien.(Master und Doktorandenkolloquium)

9 ECTS

Kolloquium: MA/Graduiertenstudium, MA Liwi Modul 3 // MICS Gender Studies

Donnerstag, 14-tägig, 11.15 - 13.45 Uhr, Ort: CP 157, Veranstaltungsbeginn: 25.10.2012

Das Kolloquium zu Differenz-, Gender- und Grenzstudien richtet sich an Masterstudierenden und Doktoranden, die in diesem Bereich ihre Recherchen durchführen und nach methodologischer Unterstützung suchen, die ihnen beim Verfassen der Arbeiten behilflich sei soll. Unter Differenz verstehen wir nicht nur die geschlechtliche Differenz, sondern auch jede andere, etwa nationale, kulturelle, konfessionell, ethnische, also solche, die die Menschen voneinander unterscheiden, abgrenzen oder einander distanzieren. Die Grenzproblematik gehört auch zu diesem Themenkomplex, solange diese mit Differenzen bzw. Differenzierungsprozessen verbunden ist.

Literatur: Wird mit den Teilnehmenden gemeinsam erstellt.

Hinweise zur Veranstaltung: Freude am Lesen und Diskutieren

Leistungsnachweis: ein Kapitel der Abschlussarbeit, bzw. der Dissertation

 

3) Chołuj, Bożena / Keinz, Anika / Kocher, Eva / Eisend, Martin / Damus, Sahra / Kasten, Anna / Balejko, Dariusz K.

"Geschlecht und Gender“: Interfakultäre Workshops

3/5 ECTS

Workshop: BA/MA, BA Praxisrelevante Fertigkeiten // MICS Transdisciplinary Gender Studies

Blockseminar, Ort: HG 162 / AM 104, Veranstaltungsbeginn: 16.11.2012

Hier wird eine Reihe „interfakultärer Workshops“ angeboten, die sich an Studierende aller Fachrichtungen und Studiengänge richtet. Sie soll einerseits den Blick über die eigene Disziplin und die interdisziplinäre Vernetzung an der Viadrina fördern. Andererseits kann mit den Workshops, die sich mit Gegenständen aus den Geschlechterstudien beschäftigen, deutlich werden, dass die Analysekategorien „Geschlecht“ und „gender“ Studierende zu ganz unterschiedlichen Erkenntnisgewinnen führen können.

Formales: Die Workshops behandeln unterschiedliche Aspekte der Konstruktion von Geschlecht aus kulturwissenschaftlicher Sicht, aus rechtswissenschaftlicher Sicht und aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht. Bei durchgehender Teilnahme (und – falls erforderlich – Erbringung eigener Leistungen) kann ein Schein für „Schlüsselqualifikationen“ (1 SWS) oder „Praxisrelevante Fertigkeiten“ (Kulturwissenschaftliche Fakultät) bzw. ein Leistungsnachweis im Rahmen des Moduls Transdisciplinary Gender Studies (MICS) ausgestellt werden.

Hinweise zum Blockseminar:

Workshop 16.11.2012, 10-15 Uhr, HG 162: Sahra Damus, Geschlecht und Sprache // Eva Kocher/Anika Keinz: „Geschlecht“, Recht und Citizenship

Workshop 23.11.2012, 10-15 Uhr, AM 104: Bożena Chołuj, Die Konstruktion von Geschlecht- Anstoß zur interdisziplinären Diskussion // Martin Eisend, Die Konstruktion von Geschlecht in der Werbung

Workshop 14.12.2012, 10-15 Uhr, HG 162: Dariusz K. Balejko/Anna Kasten: Gender Training als akademische Lehr- und Lernform

 

4)Hoffmann, Felix

Migrationsforschung an den Rändern des Gesellschaftlichen

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung

Donnerstag, 14-tägig, 11.30 - 15.00 Uhr, Ort: Stephanssaal, Veranstaltungsbeginn: 18.10.2012

Im ersten Teil des Seminars geht es um aktuelle epistemologische und damit auch forschungspraktische Problemstellungen und Theorien, speziell in Bezug auf kultur- und sozialanthropologische Forschungsansätze im Umgang mit marginalisierten Menschen. Anhand empirischer Fallbeispiele und theoretischer Überlegungen soll es dann im zweiten Teil des Seminars um den Topos der sogenannten „illegalen Migration“ gehen. Vor allem die Frage, wie Ränder und Grenzen des Gesellschaftlichen durch normative Setzungen und soziale Praxen definiert, determiniert, zugleich aber auch durchlässig gemacht und neu verhandelt werden, steht hierbei im Vordergrund. Ziel des Seminars ist es, durch die kritische Diskussion zentraler Konzepte der Migrationsforschung und der entsprechenden Fallstricke in Theoriebildung und Forschungspraxis, selbstreflexive Fähigkeiten insbesondere im Umgang mit postkolonialen Fragestellungen weiterzuentwickeln.

Literatur: Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben (siehe Lehrstuhlhomepage)

Teilnahmevoraussetzungen: Die vorherige Teilnahme an kultur- und sozialanthropologischen Einführungsseminaren ist von großem Vorteil.

Hinweise zur Veranstaltung: Lektüre überwiegend englischsprachiger Texte.

Hinweise zum Blockseminar: alle zwei Wochen 11.30-13.30 und 14.15-15.15 Uhr

Leistungsnachweis: Hausarbeit und Referat

 

5) Keinz, Anika

Sexual Migration

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS + MASS WM Migration, Ethnizität, Ethnozentrismus // MICS Transdisciplinary Gender Studies

Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2012

In this course we will discuss European integration and immigration in regard to „sexual migration“ from a gendered and race-cognizant frame. We will look at different discourses, practices and ideologies regarding particularly trafficking and sexual migration, the latter being conceptualized as „relocation motivated by the sexuality of those who migrate“ (Corillo).Thus, we will particularly look at two issues: 1) the ways trafficking is currently conceptualized, characterized and dealt with and discuss discourses of victimization. We will ask what constitutes a victim and what constitutes help and assistance to (actual) victims? We will inquire into how sex work is differently conceptualized depending on where the sex worker comes from. 2) In regard to relocation motivated by sexuality, we will particularly examine local and foreign sexual ideologies and practices as well as how these are transformed in the course of migration. The class discussions as well as most of the readings will be in English. However, you should be able to read texts in German.

Teilnahmevoraussetzungen: Please register for the course between Octobre 1st and Octobre 15th 2012 at: keinz@europa-uni.de Please note that it is particularly useful to combine this course with the course Introduction into migration research.

Literatur: Will be announced in the first session.

Leistungsnachweis: 9 Abstracts, Paper (15 pages for 6 ECTS; 25 pages for 9 ECTS) in either English oder German

Sprache: English, Reading skills in German

 

6) Keinz, Anika

Intersektionalität

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS + MASS WM Migration, Ethnizität, Ethnozentrismus // MICS Transdisciplinary Gender Studies

Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: HG 162, Veranstaltungsbeginn: 16.10.2012

Seit einigen Jahren werden auch in der deutschsprachigen sozialwissenschaftlichen Forschung Differenzkategorien wie Geschlecht, Nationalität, Ethnizität, race sowie Klasse, Schicht, Milieu und Alter verstärkt in den Blick genommen und ihre komplexen Verschränkungen untersucht, besonders in den Gender Studies, den Queer Studies, der Migrationsforschung und in Studien zu Ungleichheit. Ausgangspunkt bilden die Debatten in den 1970er und 80er Jahren in den USA und GB, die zu dem Konzept der Intersektionalität führten, bevor wir uns den neueren Debatten im deutschsprachigen Raum zuwenden. Folgende Fragen stehen dabei im Zentrum des Interesses: 1) Welchen Nutzen hat das Konzept und was/wer wird weiterhin ausgelassen (Gutierrez Rodriguez)? Welche Methoden eignen sich besonders, um die Verschränkungen dieser Differenzmarker im Leben von Menschen empirisch zu erfassen, zu beschreiben und zu analysieren? Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende, die ihre Masterarbeit bereits planen und empirisch arbeiten wollen. Ansätze der Gender Studies und Queer Studies sowie ein Bewußtsein für Differenzkategorien und damit einhergehende Problematiken sollten Ihnen geläufig sein.

Teilnahmevoraussetzungen: Fähigkeit englischsprachige Texte zu lesen, zusammenzufassen und zu diskutieren

Bitte anmelden zwischen 1.10. und 15.10. 2012: keinz@europa-uni.de

Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: 9 Abstracts, Hausarbeit

Sprache: Deutsch, sehr gute Lesekompetenz englischsprachiger Texte.

 

7) Schäfer, Hilmar

Pragmatismus und Soziologie

6 ECTS

Seminar: BA, Sozialwissenschaften-Einführung

Dienstag, 16.15 - 17.45 Uhr, Ort: GD 201, Veranstaltungsbeginn: 16.10.2012

Das Seminar spannt einen Bogen von den Ausgangspunkten der Philosophie des amerikanischen Pragmatismus über dessen Einflüsse auf die soziologische Theoriebildung und Forschung bis hin zu aktuellen neopragmatistischen Positionen. Der Pragmatismus hebt die Problemlösungsfähigkeit und damit die experimentellen, kreativen Aspekte des Handelns hervor und betont auch dessen körperliche Dimension. Wir werden klassische Texte der (Sozial-)Philosophen John Dewey und George Herbert Mead lesen, in denen der Standpunkt des Pragmatismus, dessen Handlungstheorie sowie dessen Konzept der Identitätsbildung ausgearbeitet werden. Diese Positionen sind für die Entwicklung der Chicagoer Schule der Soziologie bedeutsam gewesen, die vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg die Soziologie in den USA etabliert und geprägt hat. Forschungsgegenstand ihrer empirischen Untersuchungen ist die Großstadt Chicago mit ihren sozialen Problemen als Spiegel der Industrialisierung und Urbanisierung der nordamerikanischen Gesellschaft. Den dritten Themenbereich des Seminars bildet der Symbolische Interaktionismus, der von Meads Arbeiten beeinflusst und von Herbert Blumer begründet worden ist. Dieser soziologische Ansatz fokussiert Interaktionen und symbolvermittelte Kommunikationsprozesse und betont die Dynamik sozialer Institutionen. Gegenwärtig vertreten u.a. Hans Joas sowie die französischen Soziologen Luc Boltanski und Laurent Thévenot neopragmatistische Ansätze. Abschließend werden wir uns mit ihren Positionen und Studien zum „Neuen Geist des Kapitalismus“ und zur „Soziologie der kritischen Urteilskraft“ beschäftigen.

Literatur Joas, Hans: Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstradition. In: ders.: Pragmatismus und Gesellschaftstheorie. Frankfurt a. M. 1992, S. 23–65; Lindner, Rolf: Die Entdeckung der Stadtkultur: Die Chicagoer Schule der Stadtethnographie. In: ders.: Walks on the Wild Side. Eine Geschichte der Stadtforschung. Frankfurt a. M./New York 2004, S. 113–146.

Ausführliche Literaturliste zu Beginn der Veranstaltung.

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur intensiven Textarbeit und Lektüre auch englischsprachiger Texte

Leistungsnachweis: Kurzreferat plus Ausarbeitung

Sprache: deutsch

Projekte

Ausstellung "Paläste der Macht, Häuser des Glaubens - Die Verbindung von Herrschaft und Religion in der persischen Architektur" (22.11. - 20.12.2012, EUV, Gräfin-Dönhoff-Gebäude) ~ Flyer zu der Veranstaltung

"Zeit für Bildung. Das Konzept Zeit im Diskurs über die deutsche Hochschullandschaft vor dem Hintergrund der Bologna-Reform" (Elisabeth Hawelka, Masterarbeit, Wintersemester 2012/13)

Sommersemester 2012

Lehrveranstaltungen

1) Balejko, Dariusz K.

Geschlechtergrenzen und unbegrenzte Geschlechter

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-Vertiefung; MA MICS Transdisciplinary Gender Studies

Donnerstag, 14.15-15.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 5.04.2012

Gender Training: 12.04., 14-18 Uhr + 13.04., 11-17 Uhr

Warum nehmen wir meistens nur entweder weibliche oder männliche Menschen wahr? Wozu dienen die strikt voneinander getrennten Kategorien wie: Heterosexualität, Homosexualität, Transsexualität? Welche Konsequenzen haben für die Menschen ihre Praktiken zur Verwirklichung der Sexualität? Woher kommen manche Konflikte zwischen feministischen sozialen Bewegungen und den akademischen Feminismen? Wie können wir mir der Vielfalt der kulturellen Vorstellungen vom Geschlecht in einer globalisierten Welt umgehen, wenn wir Anzeichen einer Diskriminierung wahr zu nehmen glauben? Es sind beispielhafte Fragen, die im Laufe dieses Seminars auftauchen werden, während wir uns mit dem Phänomen der Grenzziehungen im Kontext der Gender und Queer Studies beschäftigen werden. Es handelt sich dabei um (postulierte) Grenzziehungen zwischen Kategorien (z.B.: der binären Ordnung von Männlichkeit und Weiblichkeit), zwischen Disziplinen (z.B.: Sprach-, Politik- und Sozialwissenschaften, Psychologie, Medizin, etc.), zwischen Kulturen (z.B.: Hijra in Indien, Schamanentum in Nordamerika, Geschlechterarrangements im Abendland), sowie zwischen den Ebenen der Wahrnehmung (z. B.: aufgrund  wissenschaftlicher oder biographischer Erkenntnisse). Wir werden uns kritisch mit dem Verlauf, mit der Kohärenz und mit den Konsequenzen der kulturellen und gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen in Bezug auf die Geschlechtlichkeit auseinander setzen und deren Komplexität mithilfe des Intersektionalitätsansatzes untersuchen.

Literatur: Foucault, M. „Die Ordnung des Diskurses“, Frankfurt/M 1994

Butler, J. „Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen“, Frankfurt/M 2009

Voß, H.-J. „Geschlecht. Wider die Natürlichkeit“, Stuttgart 2011

Weitere Literatur wird zum Semesterbeginn in der Moodle-Platform und im Semesterapparat der Uni-Bibliothek bereit gestellt.

Teilnahmevoraussetzungen: Die verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Ich erwarte Eure Anmeldungen mit der Motivation bitte nur im Zeitraum von 26. bis 30. März 2012 unter meiner Adresse: balejko@europa-uni.de.

Hinweise zur Veranstaltung: Das Seminar wird von einem Gender Training, das als eine Einführung in die Arbeit im Seminar gedacht ist, begleitet. Das Training findet am 12.04. um 14-18 Uhr und am 13.04. um 11-17 Uhr statt. Eine Anmeldung bei mir (balejko@europa-uni.de) ist erforderlich.

Leistungsnachweis: Projektarbeiten/Seminararbeit

SEMINARBERICHT

 

2) Benecke, Werner

Die übersehene Großmacht: Die sächsisch-polnische Union 1697-1763

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, KGMOE WM Menschen – Visionen – Artefakte // MEK WM Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum

Dienstag, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: AM 205, Veranstaltungsbeginn: 3.04.2012

Für Polen gilt die Phase der sächsisch-polnischen Union als eine zwiespältige Zeit, die von äußerer Prachtentfaltung einerseits und machtpolitischem Absturz andererseits geprägt ist. Für Kursachsen war die Verbindung mit Warschau ein wichtiger Schritt zur Ausbildung des Absolutismus und eine Positionsbestimmung im Kampf um Macht und Einfluss innerhalb des Deutschen Reiches. Was band die beiden so unterschiedlichen Staaten und Gesellschaften aneinander, inwieweit ergänzten und beförderten sie sich gegenseitig, und wie positionierte sich diese merkwürdige Kombination zweier nicht benachbarter Staaten im Europa der expandierenden Großmächte des 18. Jahrhunderts?

Literatur: Kalisch, J.; Gierowski, J.: Um die polnische Krone. Sachsen und Polen während des Nordischen Krieges, Berlin (Ost) 1962.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Königliches Schloß zu Warschau: Unter einer Krone. Kunst und Kultur der sächsisch-polnischen Union, Leipzig 1997.

Leistungsnachweis: Laut Studien- und Prüfungsordnung

 

3) Benecke, Werner

Russland zwischen Reform und Revolution 1853-1917

6 ECTS

Vorlesung: MA, KGMOE Grundlagenmodul // MEK WM Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum // MICS WM

Culture, History and Societies in Central and Eastern Europe

Freitag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: GD 203, Veranstaltungsbeginn: 41005

Mit einem tiefgreifenden Programm zur Reform von Staat und Gesellschaft reagierte das Zarenreich auf die schwere Niederlage im Krimkrieg (1853-1856). Was Russlands aufgeklärte Bürokraten in einem bemerkenswert produktiven Streit konzipiert hatten, nahm indes schnell einen eigenen, vom Staat kaum mehr zu kontrollierenden Verlauf. Die verlangsamte Bauernbefreiung, die nur halbherzig zugestandene Selbstverwaltung, die völlig absurde Reform des Militärs und andere Phänomene boten einer zunehmend polarisiert diskutierenden Intelligenz reichen Nährboden zur bisweilen extrem gewaltbereiten Kritik. Auch die enormen Probleme und Chancen der Industrialisierung und Urbanisierung, die Dynamik der imperialistischen Expansion und die Herausforderungen des Nationalismus prägten Russland bis in den für das Zarenreich besonders katastrophalen Ersten Weltkrieg.

Literatur: Geyer, D.: Die Russische Revolution. Historische Probleme und Perspektiven, Göttingen 1985.

Leistungsnachweis: in der Regel mündliche Prüfung, sonst nach Absprache

 

4) Chołuj, Bozena

Kolloquium: Differenz-, Gender- und Grenzstudien

9 ECTS

Kolloquium: MA, MA Liwi Modul 3 / MICS

Donnerstag, 11.15-13.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn: 5.04.2012

Das Kolloquium zu Differenz-, Gender- und Grenzstudien richtet sich an Masterstudierenden und Doktoranden, die in diesem Bereich ihre Recherchen durchführen und nach methodologischer Unterstützung suchen, die ihnen beim Verfassen der Arbeiten behilflich sei soll. Unter Differenz verstehen wir nicht nur die geschlechtliche Differenz, sondern auch jede andere, etwa nationale, kulturelle, konfessionell, ethnische, also solche, die die Menschen voneinander unterscheiden, abgrenzen oder einander distanzieren. Grenzproblematik gehört auch zu diesem Themenkomplex, solange diese mit Differenzen bzw. Differenzierungsprozessen verbunden ist.

Die Fragmente der Abschlussarbeiten werden im Kolloquium präsentiert und zusammen mit vorgelegten themengebundenen Lektüren intensiv diskutiert. Das Programm des Kolloquiums und die Sekundärliteratur hängen von den Themen der Studierenden ab und werden am Beginn des Semesters erstellt.

Literatur: wird mit den Seminarmitgliedern zusammengestellt.

Teilnahmevoraussetzungen: Anmeldung bei Antonina Balfanz balfanz@europa-uni.de bis zum 31.03.2012

Hinweise zur Veranstaltung: Freude am Lesen und Diskutieren

Leistungsnachweis: ein Kapitel der Abschlussarbeit bzw. der Dissertation.

 

5) Chołuj, Bozena / Kasten, Anna

Heteronormativität – theoretische Grundlagen

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS Transdisciplinary Gender Studies

Mittwoch, 14-tägig, 14.15 – 17.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 4.04.2012

Heteronormativität ist einer der zentralen Termini der Gender und Queer Studies. Er basiert auf dem bereits im Jahr 1911 von Sándor Ferenczi eingeführten Begriff der "Zwangsheterosexualität". Heteronormativität weist darauf hin, dass Heterosexualität eine Norm ist: Eine Norm, die nicht nur das Sexualverhalten reguliert, sondern auch verschiedene Diskurse durchdringt – u.a. die zu Familie, Bildung, Gesundheit. Das Seminar besteht aus zwei Teilen. Im ersten Schritt nehmen wir an einem Gender Training teil, um uns unsere eigenen Vorstellungen von Geschlecht bewusst zu machen und sie zu dekonstruieren. Im zweiten Teil analysieren wir theoretische Konzepte von Heteronormativität und erkunden die neuere Forschung zu Heteronormativität.

Literatur: Kraß, Andreas (Hrsg.): Queer Studies in Deutschland: interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Heteronormativitätsforschung, Berlin, 2009; Hark, Sabine: Neue Chancen – alte Zwänge? Zwischen Heteronormativität und postrtraditionaler Vergesellschaftung: Zur sozialen und psychischen Situation lesbischer Mädchen und schwuler Jungen in Nordrhein-Westfalen, in: Ministerium für Frauen, Jugend, Familien und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), Düsseldorf, 2000; Rich, Adrienne: Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence, in: Journal of Women in Culture and Society, 1980, 5, S. 631-660.

Hinweise zur Veranstaltung: Bitte bei Kasten@europa-uni.de anmelden, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit

 

6) Chołuj, Bozena/Sabrina Köhler

Machtausübung im Geschlechterverhältnis.Sexualisierte (Kriegs-) Gewalt

3/6/9 ECTS

Blockseminar: MA MICS (Transdisciplinary Gender Studies); MES   - ZB Kultur/ WPM 5

Ort: CP 200, Termine: 12. April; 3. und 4. Mai; 24.und 25. Mai; 14. und 15. Juni; 5. und 6. Juli (Donnerstag 16-19.30 Uhr und Freitag 11-14.30 Uhr)

Im Kontext der Geschlechterzuschreibung konzentrieren sich verschiedene Beiträge zur sexualisierten Gewalt auf Frauen als Opfer und Männer als Täter. Aussagen und Berichte der Betroffenen zeugen indes von männlich dominerter Gewalt, welche in genderorientierten Forschungsansätzen in den Machtstrukturen aufgezeigt wird. Die stereotypische Konstruktion von Frauen primär als Opfer entsprechend einer Homogenisierung entgegen einer Subjektivierung birgt die Gefahr hin zur Instrumentalisierung für politische und kulturelle Zwecke. Denn im hierarchischen und patriarchalischen System eines militärischen Kontextes eskaliert die Gewalt und vornehmlich Männer werden zu Täter, aber auch zu Opfern. Zentral ist hierbei das Macht-und Herrschaftsgefüge als Ausdruck von Diskriminierung und Machdemonstration. Dazu sollen im Seminar verschiedene und interdisziplinäre Forschungsperspektiven aufzeigen, inwieweit sexualisierte Gewalt vor dem Hintergrund bewaffneter Konflikte, hierbei vornehmlich aus eurozentrischer Perspektive, thematisiert  wird.

Literatur: Brownmiller, Susan (1975): Gegen unseren Willen. Vergewaltigung und Männerherrschaft. Frankfurt am Main: Fischer Verlag./ Greve, Kathrin (2008): Vergewaltigung als Völkermord. Aufklärung sexueller Gewalt gegen Frauen vor internationalen Strafgerichten. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft. / Seifert, Ruth (2004): Gender, Identität und kriegerischer Konflikt. Das Beispiel des ehemaligen Jugoslawien. Münster: Lit Verlag.

Hinweise zur Veranstaltung: Bitte melden Sie sich zur Planung mit einer kurzen Begründung an, da die TeilnehmerInnenzahl begrenzt ist: skoehler@europa-uni.de

 (Anmeldezeitraum ist vom 26.03 – 01.04.2012 )

Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat/Essay/Hausarbeit

 

7) Keinz, Anika

Rassismus

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS Gender Studies // MICS + MASS WM Migration // MES

Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: CP, Veranstaltungsbeginn: 4.04.2012

Sara Ahmed schreibt: „Nicht Rasse produziert Rassismus, sondern Rassismus produziert Rasse.“

Paul Gilroy postuliert: „ Anti-racism needs to go beyond race in order to avoid the reification of race.“

Colette Guillaumin konstatiert: „Race does not exist, but it does kill people“ und Sara Suleri fragt: „Kommt Gender vor Rasse oder vice versa?“

In diesem Seminar betrachten wir nach der Beschäftigung mit verschiedenen Rassismus-Konzepten (Rassismus, kultureller Rassismus, Neo-Rassismus, Klassenrassismus, kultureller Fundamentalismus) und weiteren Ansätzen wie People-of-Color und Critical Whiteness) die Spezifika gegenwärtiger Rassismen. Wie wird Differenz immer wieder neu und anders konstruiert bzw. markiert und wie wird (Un-)Zugehörigkeit immer wieder anders definiert bzw. verhandelt? Dabei sollen die Interaktionen von Rasse, Ethnizität, Geschlecht, Klasse und Sexualität ebenso betrachtet werden wie die Frage danach gestellt werden, wie diese auf das Leben, die Körper, den Alltag, auf Selbstverortungen und Positionierungen wirken.

Literatur: Wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

Teilnahmevoraussetzungen: Anmeldung bei Anika Keinz: keinz@europa-uni.de bis spätestens 26. April 2012

Bereitschaft auch lange englischsprachige Texte zu lesen

Sehr gute Englischkenntnisse sowie Vorkenntnisse in Postcolonial Studies und Gender / Sexuality Studies

 

Projekte

1)

Julian Irlenkäuser

Masterarbeit zum Thema:

"The Rotten Report - Gender Identites and the Turkish Military"

Kontakt: julian.irlenkaeuser@gmail.com

 

Wintersemester 2011/2012

Lehrveranstaltungen

1) Balejko, Dariusz K.

Geschlecht und Wahrheit

3/6/8/9 ECTS

Seminar: BA/MA, Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung // MICS WM Transdisziplinary Gender Studies

Donnerstag, 14.15-15.45 Uhr, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 20.10.2011

Ausgehend von der Betrachtung der Geschlechterverhältnisse als Produkt bzw. Manifestation des dynamischen Prozesses, in dem die Machtverhältnisse und Hierarchien als durchsichtige und damit selbstverständliche Fakten fungieren, werden wir uns in diesem Seminar mit den vielfachen Konstruktionen der Wirklichkeit beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen hier die Mechanismen der Entstehung von Wahrheitseffekten, die insbesondere am Beispiel der Geschlechterkonstruktionen hinterfragt werden können/sollen. Welche Geschlechter sind wahr? Welche sind

dadurch legitim und intelligibel? Welche Wahrheit erfahren wir über unsere Erlebniswelten durch die geschlechtliche Zugehörigkeit? Was ist die Biologie des Geschlechts? Was ist natürlich? Welche Wahrheiten erschließen sich durch unsere Sprache? Im Seminar möchte ich mit Euch diese Fragen und den Sinn von solchen Fragen mithilfe von theoretischen Texten und biographischen Berichten diskutieren. Begleitend zum Seminar gibt es die Möglichkeit an einem Gender-Training teil zu nehmen. Termine werden auf der Internetseite der Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies angegeben.

Literatur: Butler, J. Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M 1991, Butler, J. Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen, Frankfurt/M 2009, Foucault, M. Dispositive der Macht, Berlin 1978, die vollständige Literaturliste wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben.

Hinweise zur Veranstaltung: Aufgrund der beschränkten Teilnehmendenzahl bitte meldet Euch bis 5. Oktober per Mail bei Dariusz K. Balejko (balejko@europa-uni.de) mit der Beschreibung Eurer Motivation für diese Veranstaltung.

Das begleitende Gender Training findet an folgenden Tagen statt: Teil I: 4.11.2011, Teil II: 10.11.2011. Genaue Angaben werden im Seminar genannt. 

Leistungsnachweis: Projektarbeit/Hausarbeit

 

2) Chołuj, Bożena / Dominiak, Tomasz

Ringvorlesung: Übersetzung und Macht

6/9 ECTS

Ringvorlesung: MA, MICS Translation Studies

Mittwoch, 14-tägig, 18.15 - 19.45 Uhr, Ort: CP 20, Veranstaltungsbeginn: 9.11.2011.

Die Ringvorlesung ist eine offene Veranstaltungsform, die in möglichst breiter Form all diejenigen zu Wort bittet, die im weiten Feld zwischen Original und Übersetzung tätig sind. Die Vorlesung sucht den Dialog zwischen Übersetzungspraxis und -theorie. Sie bietet Raum für übersetzungswissenschaftliche Diskussion, lädt zugleich aber auch Übersetzer ein, spezifische Probleme des Übersetzens zu beleuchten sowie ihr Selbstverständnis als Übersetzer zu reflektieren. Ergänzt wird die Ringvorlesung durch Lesungen, Vorstellung konkreter Übersetzungsinitiativen und deren Protagonisten.

Hinweise zur Veranstaltung: Anmeldung bei Frau Balfanz, balfanz@europa-uni.de; weitere Termine werden auf der Homepage des Lehrstuhls für Deutsch-Polnische Literatur- und Kulturbeziehungen und Gender Studies angegeben.

Leistungsnachweis: Hausarbeit möglich

 

3) Chołuj, Bożena / Kasten, Anna

Weiblichkeit und Erziehung: Die Geburt des Alleinerziehens

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MICS WM Transdisciplinary Gender Studies

Mittwoch, 14.15 - 18.15 Uhr, 14-tägig, Ort: CP, Veranstaltungsbeginn: 19.10.2011

Inspiriert von Foucaults „Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses" konzipiere ich das Seminar über die Entwicklung von Weiblichkeitsbildern innerhalb des Familiensystems. Welche Wege führen vom früheren „Fräulein Mutter" zur „Alleinerziehenden“ von heute? Was bedeutet „alleinerziehend"? Das Wort „allein"erziehend impliziert die Abwesenheit eines Anderen. Wer fehlt den „Alleinerziehenden“? Warum sollte ihnen denn überhaupt jemand fehlen? Mit der Analyse wissenschaftlicher Texte, politischer Statements, Filme, Medienberichte gehen wir der Frage nach, wie das „Allein"erziehen im Laufe der Entstehung der bürgerlichen Familie hergestellt wurde und schließlich die Form angenommen hat, die wir heutzutage kennen.

Literatur: Buske, Sybille: Fräulein Mutter und ihr Bastard. Eine Geschichte der Unehelichkeit in Deutschland 1900 – 1970, Göttingen, 2004; Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen, Frankfurt a.M., 2006; Rousseau, Jean-Jacques: Emile oder über die Erziehung, in: Rang, Maritn (Hrsg.), Stuttgart, 1963, S. 719-819. Hinweise zur Veranstaltung: Bitte bei Kasten@europa-uni.de anmelden, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit

 

4) Chołuj, Bożena / Köhler, Sabrina

Geschlecht und Gewalt - Sexuelle Gewalt als ein Kriegsphänomen

3/6/8/9 ECTS

Seminar: BA/MA, BA Kulturwissenschaften-Vertiefung // MICS WM Gender Studies // MES

Blockseminar, Ort: CP 200, Veranstaltungsbeginn: 20.10.2011

Sexuelle Gewalt ist ein Phänomen aller bewaffneten Konflikte und findet als systematisch und strategisch eingesetztes Mittel die Formulierung der sexuellen Kriegsgewalt. Im Zuge von Eroberung, Vertreibung und Zerstörung wurde im Balkankonflikt massenhaft vergewaltigt und im Zusammenhang mit Versklavung und Menschenhandel fand die sexuelle Gewalt eine organisierte Fortsetzung in den Kriegs- und Nachkriegszeiten. Mit Bezugnahme auf die Geschehnisse im ehemaligen Jugoslawien kam es zu einer strafrechtlichen Einordnung sexueller Gewalt als ein Kriegsverbrechen und als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem internationalen Strafgerichtshof. Zudem wurden auf internationaler Ebene Resolutionen zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“ verabschiedet. Dazu soll in diesem Seminar kritisch aufgezeigt und diskutiert werden, inwiefern sexuelle Gewalt nicht nur im Kontext von bewaffneten Konflikten oder als ein Phänomen während des Krieges, sondern ferner in der Nachkriegszeit und in den sogenannten Friedenszeiten thematisiert werden muss.

Literatur: Stiglmayer, Alexandra (Hrsg.) (1993): Massenvergewaltigung. Krieg gegen Frauen. Freiburg i. Br.: Kore Verlag. / Greve, Kathrin (2008): Vergewaltigung als Völkermord. Aufklärung sexueller Gewalt gegen Frauen vor internationalen Strafgerichten. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft. / Seifert, Ruth (2004): Gender, Identität und kriegerischer Konflikt. Das Beispiel des ehemaligen Jugoslawien. Münster: Lit Verlag.

Hinweise zur Veranstaltung: Bitte melden Sie sich zur Planung an: euv72531@europa-uni.de, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.

Hinweise zum Blockseminar: 20.10, 16.15 – 17.45 Uhr (Einführung, Semesterplanung); 10. & 11.Nov.; 8. & 9. Dez. 2011; 12. & 13. Jan.; 2. Feb. 2012 (Do 16-20 Uhr, Fr 11-14 Uhr)

Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat/Essay/Hausarbeit

 

5) Chołuj, Bożena

Tiere im Text und Bild oder die Suche nach einer neuen Ethik

8 ECTS

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/ Literaturwissenschaften-Vertiefung

Blockseminar, Ort: CP 157, Veranstaltungsbeginn: 27.10.2011

Tiere haben eine ambivalente Bedeutung in der Kultur. Im Menschen erwecken sie seit jeher Angst, gleichzeitig können sie faszinieren. Seit mehreren Jahren steht die Frage zur Debatte, ob sie Überlebenschancen haben. Sie dienen den Menschen als Speise, als Haus- und Jagdtiere, stellen für sie Symbole dar, gelten als eigenständige Subjekte, werden aber auch auf den Altären geopfert. Sie werden im Krieg und im Frieden instrumentalisiert und für Konsum und Kommerz missbraucht. Der französische Soziologe Bruno Latour stellte 2004 die These vom Tod der bisherigen Naturauffassung auf, wobei der Mensch darauf angewiesen sein wird, mit der Natur zu verhandeln, will er den Bestand seiner eigenen Gattung sichern. Heute wird nicht mehr nur über den Tierschutz debattiert, sondern man sucht nach Möglichkeiten, die Beziehung zwischen Mensch und Tier neu zu definieren. Man sucht nach einer neuen Ethik, die alle Lebewesen umfasst. Den Wandel der Ethik und die Diskurse zu diesem Thema verfolgen wir, indem wir Texte und Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart lesen, sie uns anschauen und interpretieren.

Literatur: Literatur wird in Moodle angegeben.

Hinweise zum Blockseminar: Einführung 27.10.2011, 16.00-18.00; und an folgenden Tagen: 24.-25.11; 15.-16.12; 19.-20.01; 17.02 .(Uhrzeit: donnerstags 16.00-18.00 und freitags 11.00-15.00 an angegebenen Terminen)

Leistungsnachweis: Referat; Hausarbeit

 

6)Macgilchrist, Felicitas

Media ethnography: Observing power/knowledge practices

3/6/9 ECTS

Seminar: MA, MASS/MICS WM Migration, Ethnicity, Ethnocentrism

Dienstag, 9.15 - 10.45 Uhr, Ort: GD 201, Veranstaltungsbeginn: 18.10.2011

In recent years, cultural studies, media studies and linguistics have shown renewed interest in ethnographic approaches to media production. Media anthropology has emerged as a distinct field of research. This seminar introduces key approaches and concepts used in ethnographies of media production, paying particular attention to the practices of drawing borders and boundaries. Readings deal with various forms of media, e.g. news media, soap operas and blogs. The seminar is primarily literature-based. However, to put the concepts to use, students will engage in brief participant observation of media work and jointly analyze these observations.

Literatur: Will be announced at the beginning of the semester. As preparation, participants could check: Peterson, Mark A. Anthropology and Mass Communication: Media and Myth in the New Millennium. New York: Berghahn Books, 2003.

Hinweise zur Veranstaltung: Seminar participants must be prepared to join a one-day field trip to a media organisation.

Leistungsnachweis: Regular and active participation is expected. Assessment is based on (i) ‘thought papers’ on the readings (per email, weekly), (ii) a field reflection (approx. 2,000 words) following the participant observation and (iii) an extended research paper.

Sprache: English